Von 1949 bis 1957 gehörte er dem Deutschen Bundestag an. Der Sohn eines Schlossers wurde Feinmechaniker, musste während des Ersten Weltkrieges, da verwundet, in den kriegsproduzierenden Adlerwerken arbeiten. 1913 wurde er Mitglied im Deutschen Metallarbeiter-Verband und trat 1919 der SPD bei. Bei einer Tätigkeit in der Frankfurter Stadtverwaltung war er dort auch als Betriebsrat aktiv.
Im Jahr 1926 kam er nach Darmstadt und wurde Sekretär im Gesamtverband der öffentlichen Betriebe in Darmstadt und 1928 bis 1933 Bezirkssekretär des ADGB in Darmstadt. Das Adressbuch von 1929 verzeichnet "Richter, Wilhelm, Landwehrstraße 7", 1933 lautete der Eintrag "Gewerkschaftssekretär, Schuknechtstraße 43". Von 1929 bis 1933 war er auch sozialdemokratischer Stadtverordneter in Darmstadt. In der Nazizeit stand er unter Polizeiaufsicht, wurde mehrfach verhaftet und arbeitete er als Handelsvertreter.