Die Adressbücher [2] führen einen Philipp Scherf ab 1913 bis 1921 mit der Berufsangabe "Sekretär" in der Hochstraße 64. 1924 lautete die Berufsbezeichnung "Direktor" und 1927 und 1929 plötzlich "Scherf, Wilh., Dir. a. d. Landesversich.-Anstalt, Hochstraße 64" und 1930 wieder "Scherf, Phil., Dir. a. d. Landesversich.-Anstalt, Hochstraße 64". Sowohl in den Einträgen 1927/1929 wie auch 1930 war das angegebene Bankkonto gleich. Der Eintrag von 1930 wiederholt sich bis zur Ausgabe von 1942.
Scherf scheint sich sehr mit Versicherungsfragen beschäftigt zu haben, denn im Jahr 1900 erschien bei der Darmstädter Buchdruckerei Grab, Elisabethenstraße 35, ein von Philipp Scherf herausgegebenes Werk mit dem Titel "Arbeiterfürsorge nach dem Invalidenversicherungs-Gesetz vom 13. Juli 1899". Im Jahr 1903 erschien ein weiteres Werk mit dem Titel "Die Grundsätze und die versicherungsrechtlichen Gesichtspunkte, von denen die Spruchbehörden bei Fällung ihrer Entscheidungen über die Bruchschäden geleitet werden", bei dem er als Autor bezeichnet wurde. Und schließlich erschien 1934 ein weiteres Werk unter seiner Autorenschaft, diesmal im Darmstädter Wittich-Verlag, mit dem Titel "Die Invalidenversicherung (4. u. 5. Buch der Reichsversicherungsordnung) nach dem neuesten Stand der Gesetzgebung mit Erläuterungen".
Scherf war am 1. Mai 1933 mit der Mitgliedsnummer 2.291.162 der NSDAP und der NSDAP-Schlägerbande SA beigetreten und machte dort im Jahresrhythmus Karriere:
Nach 1945 wohnte er in Bad-Nauheim.