DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Schmieden, Curt Otto Walter (23.6.1905 Stargard - 8.2.1991 Darmstadt) war ein deutscher Mathematiker und Professor an der Technischen Hochschule Darmstadt.

Der Sohn des Oberstleutnants Walter Schmieden studierte von 1923 bis 1926 in Rostock und von 1925 bis 1926 in Berlin Mathematik, promovierte 1929 in Berlin zum Thema "Über den Widerstand einer in einer Flüssigkeit rotierenden Scheibe" zum Dr. phil. und habilitierte sich am 24. Februar 1931 an der Technischen Hochschule in Danzig mit einer Arbeit über "Die Berechnung kavitationssicherer Tragflügelprofile".

Von 1926 bis 1934 war er Assistent an der Universität Danzig und von 1934 bis 1937 außerordentlicher Professor für Mathematik in Rostock.

Die Technische Hochschule Darmstadt berief ihn 1937 zum zunächst zum außerordentlichen Professor und 1939 zum ordentlichen Professor für Mathematik. Von 1943 bis 1945 hatte er das Amt des Dekans der Abteilung Mathematik und Physik inne.

In der gesamten Zeit des Zweiten Weltkriegs war Schmieden zur Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) abgeordnet. Da Schmieden zur Problematik der Aerodynamik forschte, schreibt Hanel [6], siedelte er 1939 zur DVL nach Berlin über. Er kann daher aus Sicht der Autoren zu Recht als Unterstützer der Kriegsforschung betrachtet werden. 1945 wurde er kurzzeitig entlassen.

Von 1950 bis 1952 war Schmieden Dekan an der Fakultät für Mathematik und Physik und von 1957 bis 1958 Rektor der Technischen Hochschule Darmstadt.

Schmieden war 1933 Mitglied der NSDAP-Schlägerbande SA geworden und am 1. Mai 1937 auch der NSDAP beigetreten (Mitgliedsnummer 4 203 455), Er gehörte zur Ortsgruppe Steinberg. Auch gehörte er dem NSKK und dem NSDDB an. Im Entnazifizierungsverfahren wurde er als Mitläufer eingestuft und zu einer Sühneleistung von 2.000 Reichsmark verurteilt.

Im Verfahren gab der verheiratete Schmieden als Wohnadresse die Ohlystraße 66 an.

Im Jahr 1970 wurde er emeritiert.


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