DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Schopper, Werner (4.9.1899 Leipzig - 20.12.1984) war ein deutscher Mediziner, der nach dem Zweiten Weltkrieg seine berufliche Laufbahn an den Städtischen Kliniken Darmstadt fortsetzte.

Schopper studierte in Leipzig und Freiburg von 1919 bis 1924 Medizin, promovierte 1924 zum Dr. med. an der Universität Leipzig mit einer Arbeit über "Skoliose infolge Wachstumsstörung einer unteren Extremität" und habilitierte sich 1930 für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie an der Universität Gießen. Die Habilitation hatte den Titel "Explantationsstudien an Blutgefäßen und serösen Häuten. Untersuchungen am normalen und entzündlich veränderten Netz, an weichen Hirnhäuten und an großen Gefäßen junger Meerschweinchen".

Von 1930 bis 1936 war Schopper als Privatdozent für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie an der Universität Gießen tätig und übernahm von 1936-1938 eine nichtplanmäßige außerordentliche Professur für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie an der Universität Gießen. Von 1938-1945 war er nichtplanmäßiger außerordentlicher Professor für Pathologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Schopper wurde auch 1933 Mitglied der SA, die als Schlägerbande der NSDAP bei öffentlichen Aufzügen und bei der Verfolgung jüdischer Bürger Schlagzeilen machte. Nach Ende der Aufnahmesperre trat er auch der NSDAP bei. Im Krieg war Schopper als beratender Heerespathologe eingesetzt.

Nach "erfolgreicher Entnazifizierung" wurde er 1946 Direktor des Pathologischen Instituts der Städtischen Kliniken Darmstadt und leitete von 1956 bis 1960 als Ärztlicher Direktor das gesamte Klinikum. Aus Anlass seines 70. Geburtstages widmete ihm das Darmstädter Echo einen zweispaltigen Artikel, in dem seine bleibenden Verdienste gewürdigt wurden. Seine Affinität zum NS-Regime wurde, wie so oft, beschwiegen. Anlässlich seiner Verabschiedung 1968 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und die Verdienstmedaille der Stadt Darmstadt in Bronze verliehen.

Sein Grab befindet sich auf dem Bessunger Friedhof.

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