DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Thiel, Wolfgang (13.7.1908 Münster/Westfalen - ...) war seit etwa 1939 als Arzt in Darmstadt tätig.

Sein Name wird erstmals im Adressbuch 1941 der Stadt Darmstadt erwähnt: "Thiel, Wolfgang, Dr., Oberarzt, Bessunger Straße 3".

Thiel hatte 1932 an der Universität Marburg seine Dissertation mit dem Titel Versuche über das Vorhandensein des Wachstumshormons in verschiedenen Hypophysen-Vorderlappen-Präparaten und über seine Wirkung auf das Längenwachstum der langen Röhrenknochen" vorgelegt.

Nach Angabe der Entnazifizierungskartei war der der Evangelischen Kirche angehörende ledige Thiel am 1. Juli 1930 der NSDAP beigetreten (Mitgliedsnummer 270.423) und gehörte zur Ortsgruppe Bessungen. Als Anschrift wurde die Grafenstraße 9 angegeben doch wurde sie durchgestrichen und durch Hermannstraße 4-6 ersetzt. Die Grafenstraße 9 war der Sitz des Städtischen Krankenhauses, die Hermannstraße 4-6 war die Anschrift der Städtischen Frauenklinik. Die Bezeichnung "Oberarzt" spricht für eine Anstellung in einem Krankenhaus.

Nach 1945 findet sich in den Adressbüchern Darmstadts kein Eintrag Thiel. Vermutlich hatte er seinen Wohnsitz in die DDR verlegt, denn im Tagungsbericht der Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie von 1957 wird Wolfgang Thiel als Chefarzt der gynäk.- geburtsh. Abt. der Krankenanstalten Güstrow/Mecklenburg, Goldbergerstraße 80 bezeichnet.


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