DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
August-Buxbaum-Anlage
Die parkähnliche Anlage liegt an der Kreuzung des Spessartrings und der
Dieburger Straße nahe den Gleisen der Odenwaldbahn.
August Buxbaum (14.4.1876 Langenbrombach - 21.2.1960 Darmstadt) war
Darmstädter Architekt, Stadtbaurat und von 1918 bis 1930 Bürgermeister
in Darmstadt. Er ist vor allem für den Bau der Kyritzschule, des
Zentralbades (heute: Jugendstilbad Darmstadt), der Justus-Liebig-Schule
und des Waldfriedhofes
verantwortlich.
- Pfeiler mit Schriftzug "... Anlage" am
Osteingang zur August-Buxbaum-Anlage (2015)
Die
August-Buxbaum-Anlage erhielt ihren Namen am 11. Oktober 1961. Sie war
bis 1933 nach Walther Rathenau (29.9.1867 Berlin - 24.6.1922 Berlin,
ermordet), einem deutschen Außenminister, der in
der Weimarer Republik von Nationalisten erschossen wurde, benannt ("Rathenau-Anlage") und
hieß bis 1945 "Horst-Wessel-Anlage".
Heute
ist an einem Pfeiler am
Osteingang immer noch der Schriftzug "Anlage" zu sehen (siehe Foto). Ob
der Schriftzug zur Walther-Rathenau-Anlage oder zur Horst-Wessel-Anlage
gehörte, ist den Autoren nicht bekannt.
Zu Ehren von Georg
Fröba, einem
von den Nazis 1944 hingerichteten Darmstädter Widerstandskämpfer, wurde
der Park 1947 in Georg-Fröba-Anlage umbenannt.
Bereits 14
Jahre später, 1961, im Jahr des Berliner Mauerbaus, wurde sie dann nach
August Buxbaum benannt, der ein Jahr zuvor gestorben war. Fortan sollte
hier nicht mehr an den antifaschistischen Widerstandskämpfer Fröba
erinnert werden, denn nach Auffassung des damaligen Oberbürgermeisters
Ludwig Engel (SPD) sei Fröba ja Kommunist gewesen, und diese wollten
die Nazi-Diktatur nur durch ihre eigene Parteidiktatur ersetzen.
Durch die Planungen zur Nordostumgehung
Darmstadts
(um 2010) war die Anlage eine zeitlang in ihrem Bestand gefährdet.
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, Foto: Autoren
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