DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Bänfer, Werner August (16.4.1914 Erndtebrück/Westfalen - ...), Sohn eines Werkmeisters, besuchte von 1924 die Realschule in Berleburg und danach die Oberrealschule in Weidenau (Sieg), an der er im März 1933 die Reifeprüfung bestand.

Anschließend studierte Bänfer Medizin in Freiburg und wechselte nach dem Vorphysikum nach Hamburg. 1935 legte er dort das Physikum ab.

Nun wurde er zum Kriegsdienst einberufen, jedoch nach der Grundausbildung zum Weiterstudium beurlaubt. Weitere Stationen seines Studiums waren München, Königsberg und Berlin, wo er im April 1939 das medizinische Staatsexamen mit der Note "gut" abschloss.

Bis September 1939 praktizierte er als Hilfsarzt auf der Chirurgischen Abteilung des Rainer-Spitals in Wien und danach als Truppenarzt beim Feldheer, zuletzt als Adjutant bei einem Armeearzt.

Offenbar war er kurzzeitig in Kriegsgefangenschaft.

Seit 1. Juni 1945 wohnte er in Darmstadt und gab im Meldeblatt von 1946 als Beruf "Arzt" an. Er hatte von 1945 bis 1947 eine Stelle als Assistenzarzt auf der Inneren Abteilung des Elisabethenstifts in Darmstadt erhalten und war danach bis 1950 als Assistenzarzt in der Röntgenabteilung des Städtischen Krankenhauses in Darmstadt tätig.

1950 übernahm er eine Stelle als Röntgenologe bei der Landesversicherungsanstalt Hessen in Darmstadt.

Am 2. April 1951 erhielt er die Anerkennung als Facharzt für Röntgenologie und Strahlenheilkunde.

1958 legte er seine Dissertation mit dem Thema "Untersuchungen über die Einwirkung von Reintoluol auf das Blutbild von Druckern und Hilfsarbeitern im Tiefdruck" in Heidelberg bei Professor Plügge vor.

In der Entnazifizierungskartei ist festgehalten, dass Bänfer als Zwanzigjähriger 1934 Mitglied des NSKK (Nationalsozialistischer Kraftfahrkorps) wurde. Im Historischen Lexikon Bayerns heißt es über das NSKK:

"Das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps entstand am 20. April 1931 aus dem Nationalsozialistischen Automobilkorps (NSAK) und wurde 1934 zur NSDAP-"Kampfgliederung" neben der SA und der SS erhoben. Es fungierte bis zu seiner Auflösung 1945 als Sammelbecken für alle politisch anpassungswilligen, motorbegeisterten und im Kraftfahrwesen beruflich oder sportlich engagierten Personen und hatte mehr als 500.000 Mitglieder."

Nach weiteren Angaben der Entnazifizierungskartei war er verheiratet, hatte drei Kinder, gehörte der Deutschen Studentenschaft an und hatte im NSKK den Rang eines Sturmmanns.

Bänfer wurde von der Spruchkammer als entlastet eingestuft. Er wohnte nach 1945 in der Klappacher Sraße 14 und ab 1955 in der Hochstraße 51.


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