Bernauer hatte nach dem Studium der Rechts- und Wirtschaftwissenschaften zunächst eine Anstellung im Staatsdienst des Landes Hessen und des Deutschen Reiches übernommen.
1929 legte er in Gießen eine juristische Dissertation vor, die das Thema "Die Genossenschaft vor der Eintragung und nach der Auflösung" behandelte.
Von 1929 bis 1931 arbeitete er für verschiedene Unternehmen im Rhein-Main-Gebiet. Danach erhielt er eine Stelle bei der Herdfabrik Gebrüder Roeder in Darmstadt und wurde dort 1936 Vorstandsmitglied.
Das Adressbuch [5] von 1933 führte ihn als "Bernauer, Wilh., Dr., Reg.-Assessor, Nicolaiweg 9". 1935 lautete seine Berufsbezeichnung "Prokurist" und in den Ausgaben 1940 bis 1942 "Fabrikdirektor".
Nach dem Krieg war er Verwaltungsratsmitglied des Fachverbandes Heinz- und Koch-Geräte Industrie e. V. und Vorsitzender der Fachabteilung Großküchenanlagen dieses Verbandes. Er war auch Vorstandsmitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und Mitglied des Theaterbeirates der Stadt Darmstadt.
Der Industrie- und Handelskammer Darmstadt stand Bernauer von 1953 bis 1964 als Präsident vor.
Am 16. Mai 1956/2. Juli 1956 ernannte die Technische Hochschule Darmstadt Bernauer zum Ehrensenator, und 1958 zeichnete die Bundesrepublik Deutschland den ehemaligen Nationalsozialisten - er war 1938 der NSDAP beigetreten - mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus. Dieser Orden wird an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich.
Im Entnazifizierungsverfahren gelang ihm eine Einstufung als Mitläufer. Zusätzlich wurde ihm eine Sühneleistung von 2.000 Reichsmark auferlegt.
Das Adressbuch von 1949 führte ihn nun als "Bernauer, Willi, Dr., Fabrikdirektor, Olbrichweg 15", 1942 war dies die Adresse von Fabrikdirektor Philipp Roeder.