Im Darmstädter Adressbuch von 1933 wurde erstmals ein Alfred Biehl erwähnt, der im Versicherungs- und Immobiliengeschäft tätig ist, siehe Abbildung.
In den Ausgaben von 1937 bis 1949 lautete die Wohnungsanschrift dieses Alfred Biehl "Heinrichwingertsweg 3". Und 1949 wurde Dr. Kurt Biehl als Rechtsanwalt mit Büro in der Rheinstraße 12 3/4 und mit Wohnung in der Fichtestraße 24 mit gleichen Telefonnummern geführt, siehe Abbildung.
Interessanterweise hat 1925 in Jena ein Kurt Biehl, Referendar in Rudolstadt, eine juristische Dissertation über "Die Rechtsverhältnisse der öffentlichen Wege in Schwarzburg-Rudolstadt" vorgelegt. Die Namensgleichheit, die örtliche Nähe und die Tatsache, dass der Rechtsanwalt Dr. Kurt Biehl nun einen Doktortitel führt, spricht in hohem Maße dafür, dass es sich um den ehemaligen Landgerichtsrat handelt.
Biehl war von 1933 bis 1945 Mitglied der NS-Volkswohlfahrt und des NS-Rechtswahrerbundes, seit 1934 Mitglied der NSDAP-Schlägerbande SA und am 1. Mai 1937, nach Ende der Aufnahmesperre, auch der NSDAP beigetreten.
Im Entnazifizierungsverfahren wurde Biehl als Mitläufer eingestuft und zu einer Sühneleistung von 600 Reichsmark verurteilt.