DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Dang, Johann Sebastian
Überreichung der Johann-Heinrich-Merck Ehrung an Dang (Mitte) durch Bürgermeister Ernst Schroeder (1958)
Überreichung der Johann-Heinrich-Merck Ehrung an Dang (Mitte)
durch Bürgermeister Ernst Schroeder (1958) [4]
(6.9.1891 in Bretzenheim - 18.8.1958 Darmstadt) wuchs in Darmstadt auf, besuchte hier drei Jahre die Volksschule, dann neun Jahre das Alte Realgymnasium und machte 1910 Abitur. In Gießen und Frankfurt studierte er Germanistik und Geschichte. Seine erste Lehrerstelle hatte er in Mühlheim bei Offenbach, von wo er 1913 nach Bieber versetzt wurde.

Dang war 1914 als Kriegsfreiwilliger an die Front gegangen, die für ihn fast vier Jahre Verdun hieß. Er kehrte aus dem Ersten Weltkrieg als überzeugter Pazifist zurück und wurde Lehrer an der Müller-Schule, der heutigen Schillerschule im Darmstädter Martinsviertel, an der Jägertorschule, an der Goetheschule (Johannesviertel) und dann wieder bis 1933 an der Schillerschule.

Gasthaus Perkeo, Alexanderstrasse (Jahr unbek.), heute etwa gegenüber Darmstadtium
Gasthaus Perkeo, Alexanderstrasse (Jahr unbek.),
heute etwa gegenüber Darmstadtium

1919 trat Dang in die Deutsche Friedensgesellschaft ein und wurde 1923 erster Vorsitzender der Ortsgruppe Darmstadt. 1925 veröffentlichte er "Die Welle", vier Erzählungen aus dem Krieg, geschrieben 1917 im Lazarett in Nürnberg, 1936 das "Darmstädter Wörterbuch", hervorgegangen aus der Zeitungsserie "Darmstadt und die Darmstädter", deren Neuauflage 1953 erschien.

1933 wurde er wegen seiner Mitgliedschaft und Aktivität für die Deutsche Friedensgesellschaft als Lehrer entlassen. Eine letzte Versammlung der Deutschen Friedensgesellschaft fand zehn Tage vor Hitlers Machtübernahme im Gasthaus "Perkeo" in Darmstadt mit dem Thema "Hakenkreuz und Stahlhelm sind Deutschlands Untergang" statt. Nach seiner Entlassung als Lehrer war er literarisch tätig und trat 1938 in die "Frankfurter Zeitung" ein, der er bis zur Auflösung angehörte.

1945 wurde er Lizenzträger und Schriftleiter des "Darmstädter Echo", schied aber 1949 aus Verlag und Redaktion aus und arbeitete anschließend als Schriftsteller. Dang gehörte zu jenen, die 1947 - 14 Jahre nach der letzten öffentlichen Veranstaltung der Deutschen Friedensgesellschaft - wieder eine Ortsgruppe Darmstadt gründeten und gemeinsam mit Landgerichtsdirektor Gilmer, Bürgermeister Reiber, Schriftführer Sieger, Kassenwart Müller und den Beisitzern Fröhlich und Brambach dem kommissarischen Vorstand angehörte.

Im Jahr 1956 wurde ihm zum 65. Geburtstag die Verdienstplakette der Stadt Darmstadt in Bronze in seiner Wohnung Wilhelminenplatz 15 verliehen.


Q: [1] [2] [3], Abbildung: [4] (oben)

 

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