DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
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- Karl Fleck (1946) [1]
Fleck, Karl (5.3.1881 Arheilgen/Kreis Darmstadt - ?) war ein bei der Eisenbahn beschäftigter
Rangierer, der als Kommunist auf Grund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums entlassen wurde.
1937 wurde er wegen des Vorwurfs "Vorbereitung zum Hochverrat" am 30. November in der
Haftanstalt Darmstadt inhaftiert. Am 16. März 1938 erfolgte die Verlegung in das
Zuchthaus Marienschloss (heute Justizvollzugsanstalt Rockenberg). Das Oberlandesgericht Kassel verurteilte Fleck
am 23. März 1938 zu drei Jahren und zwei Wochen Zuchthaus.
Fleck überlebte die NS-Zeit und arbeitete nach 1945 als Oberamtsgehilfe.
Seiner kommunistischen Überzeugung treu geblieben, hatte es um 1950 wieder die Justiz
auf ihn abgesehen, da angeblich Pakete mit Agitationsplakaten mit dem Text "Korea den Koreanern / Deutschland den
Deutschen / Ami go home!" und der Aufschrift "Kleben" vor seiner Tür abgelegt wurden. Das Verfahren kam
damals vor ein amerikanisches Gericht (in Darmstadt) und endete mit einer Verurteilung zu zwei Monaten Gefängnis.
Flecks Mitangeklagte, der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende der Fa. Merck,
Heinrich Benz (51) und der Betriebsjugendleiter Willy Weber (31) erhielten vier Monate.
Q:
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