DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Kaul, Alexander (4.7.1901 Hameln – 15.10.1972 Athen) war nach Angabe der Entnazifizierungskartei Schriftleiter, am 1. Mai 1933 der NSDAP beigetreten, und als Adresse war die Riedlingerstraße 82 in Darmstadt angegeben. Im Entnazifizierungsverfahren wurde er als Mitläufer eingestuft und hatte eine Sühneleistung von 40 DM (!) zu zahlen.

Kaul studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaften und Nationalökonomie an den Universitäten Heidelberg und München.

Am 19. April 1933 legte er an der Universität Heidelberg seine philologische Dissertation zu dem Thema "Kommunalpolitik und Presse. Eine Untersuchung über die Beziehungen des organisierten Nachrichtendienstes der Großstädte zur Tagespresse nebst einer Darstellung der Kommunalpolitik der Parteien und einer Betrachtung des kommunalpolitischen Zeitungsinhaltes".

Später arbeitete er nach Wikipedia im Verlagswesen und als Wirtschaftsberater.

Nach Wikipedia war er bereits am 29. August 1922 der NSDAP beigetreten.

Er nahm am Zweiten Weltkrieg teil und geriet in Kriegsgefangenschaft.

Im Entnazifizierungsverfahren hatte er angegeben, 1942 die Partei verlassen zu haben. Auch war Kaul in deren Schlägerbande SA Mitglied.

Nach 1945 war er Gründungsmitglied der Partei "Gesamtdeutscher Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten GB/BHE" in Hessen.

Von 1952 bis 1964 war er Stadtverordneter in Bensheim und von 1960 bis 1964 Kreistagsabgeordneter im Kreis Bergstraße.

Dem Hessischen Landtag gehörte er vom 1. Dezember 1954 bis 30. November 1958 an.

Vom 1. April 1956 bis 28. Februar 1963 war er Staatskommissar für die Förderung der hessischen Notstandsgebiete und Zonenrandkreise in der Hessischen Staatskanzlei. Vom 1. März 1963 bis 1966 war er als Abteilungsleiter für Flüchtlingsfragen im Hessischen Innenministerium tätig.

1967 wurde Kaul mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Nach dem Krieg lebte er mit seiner Familie in Bensheim. Im Oktober 1972 verstarb Kaul an einem Herzinfarkt auf einem Schiff vor Athen. Andere Quellen geben als Sterbeort Bensheim an.

Die Darmstädter Adressbücher führten ihn 1940 als Schriftleiter, wohnhaft in der Riedeselstraße 82. In der Ausgabe ab 1941 wird er als "Chef vom Dienst der Hessischen Landeszeitung", einem Presseorgan der NSDAP, bezeichnet.

Nach 1945 konnte der Chef vom Dienst der nationalsozialistischen Hessischen Landeszeitung Ministerialdirektor im Hessischen Innenministerium werden.


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