DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Merck, Karl Emanuel
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- Karl Merck (1962) [7]
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- Karl Merck gratuliert 1939 per Bildtelegramm
Adolf Hitler zum 50. Geburtstag
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(31.1.1886 Darmstadt - 31.12.1968 Darmstadt), war ein Darmstädter Industrieller.
Nach dem Besuch eines Humanistischen Gymnasiums absolvierte Merck eine
kaufmännische Ausbildung in Hamburg und New York. Anschließend
studierte er an der Technischen Hochschule Dresden und der Universität
Straßburg. Im Jahr 1912 wurde er zum Dr. rer. nat. promoviert.
Ab 1913 war er Teilhaber des Darmstädter Familienunternehmens E. Merck
Am Ersten Weltkrieg
nahm er als Offizier in Ostasien teil und wurde nach der Rückkehr aus
japanischer Gefangenschaft 1920 wissenschaftlicher Leiter des
Unternehmens. Ab 1932 hatte Merck den Vorsitz der
Geschäftsleitung inne. In der Zeit des Nationalsozialismus
wurde er zum Wehrwirtschaftsführer ernannt. Gleich nach der
Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 wurde Karl Merck Mitglied
der NSDAP.
1933
wurde Karl Merck zum stellvertretenden Vorsitzenden der
Ernst-Ludwigs-Hochschulgesellschaft – Vereinigung von Freunden der
Technischen Hochschule zu Darmstadt gewählt. Merck gehörte dem
Vorstandsrat bereits 1931 an. Er blieb stellvertretender Vorsitzender
mindestens bis 1938/39. Der Jahresbericht von 1950 verzeichnet ihn
wieder als Vorstandsmitglied. In den Jahresberichten von 1955, 1957 und
1958 wird er als Schatzmeister genannt. Der Jahresbericht 1963 erwähnt
ihn wieder als Vorsitzenden.
Merck war während des
Naziregimes Präsident der Hessischen Industrie- und Handelskammer und
führendes Mitglied einer Reihe von Fachverbänden. Er gehörte dem
Reichsgesundheitsrat an, war Vorstandsmitglied der Reichsfachschaft der
pharmazeutischen Industrie, ebenso des Nationalverbandes der deutschen
Heilmittelindustrie. Seit 1934 war er Mitglied des
Sachverständigenbeirats für Volksgesundheit der Reichsleitung der
NSDAP. Von 1933 bis 1942 war Dr. Dr. rer. nat. h.c. Karl Merck auch
Vorsitzender der Industrie- und Handelskammer Darmstadt.
Noch
im November 1944 schickt Karl Merck einen Weihnachtsgruß aus der Heimat
an die "Lieben Kameraden" und wünscht ihnen "in kameradschaftlicher
Verbundenheit unsere herzlichsten Weihnachtsgrüße und die besten
Wünsche für das Neue Jahr! Heil Hitler! Karl Merck, Betriebsführer"
(siehe Bild unten [6])
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- Weihnachtsgruß von Karl Merck 1944 [6]
Die weltbekannte pharmazeutische Fabrik, dessen Chef Karl Emanuel Merck
war, beschäftigte Zwangsarbeiter
in großer Zahl.
Nach der Gründung der E. Merck
Aktiengesellschaft 1953 war er bis 1959 deren Vorstandsvorsitzender und
in den Jahren 1961 bis 1964 Aufsichtsratsvorsitzender.
1952
wurde er mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
ausgezeichnet.
Q:
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[5], Faksimiles:
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[8], Foto:
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