DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Rechel, Wilhelm Johann Peter Ernst (2.3.1892 Darmstadt ...) war ein Darmstädter Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten.

Rechel, Sohn eines Dentisten, hatte 1910 am Ludwig-Georgs-Gymnasium in Darmstadt die Reifeprüfung abgelegt und studierte anschließend in Gießen sechs, in München ein, in Berlin zwei und in Heidelberg ein Semester Medizin. Die Approbation wurde ihm am 1. September 1916 erteilt.

Darmstädter Adressbuch von 1924
Eintrag "Rechel" aus dem
Darmstädter Adressbuch von 1924 [5]

In Heidelberg legte er als Assistenzarzt in Darmstadt am 28. Februar 1918 seine Dissertation über "Die Lues als ätiologisches Moment bei Augenerkrankungen: Nach dem klinischen Material der Universitäts-Augenklinik zu Heidelberg in den Jahren 1913-1917", vor.

Während sein Vater Wilhelm Rechel am Luisenplatz 1 seine Praxis als Dentist betrieb, enthält das Adressbuch von 1924 den abgebildeten Eintrag.

Die nächste Ausgabe von 1927 weist bereits auf seine Facharztpraxis für Hals-, Nasen- und Ohrenleiden am Luisenplatz 1 und seine Wohnung am Ludwigsplatz 7 hin. Ab etwa 1928 wohnte er in der Fuchsstraße 20 und etwas ab 1934 bezog er sein eigenes Haus in der noblen Ohlystraße 61, die Praxis verblieb am jetzt so benannten Adolf-Hitler-Platz 1.

Rechel war am 1. Mai 1933 der NSDAP beigetreten, ab 1935 war er auch Mitglied der NS-Kraftfahrkorps (NSKK). Auch hatte er die Funktion eines Sanitäts-Sturmführers.

Im Entnazifizierungsverfahren wurde er als Mitläufer eingestuft und zu einer Sühneleistung von 2.000 Reichsmark verurteilt.

Nach dem Krieg konnte er weiter eine Facharztpraxis in der Ohlystraße 61 betreiben.


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