Der Sohn des Geheimen Medizinalrats Roderich Stintzing studierte nach dem Abitur ab 1907 Chemie und Hüttenkunde in München, Darmstadt, Freiburg, Berlin, Leipzig und erneut Berlin, wo er 1911 das Studium als Dipl.-Ing. abschloss.
1913 war er Volontär-Assistent in der Photochemischen Abteilung des Physikalisch-chemischen Instituts der Universität Leipzig. Er wurde am 12. Januar 1915 in Gießen mit einer Arbeit über "Der Einfluss des Lichts auf kolloide Systeme" promoviert und 1918 Assistent am Physikalisch-chemischen Institut der Universität Gießen. Dort legte er 1923 seine Habilitationsschrift zu dem Thema "Röntgenographisch-chemische Untersuchungen an Mehrstoff-Systemen" vor. 1928 erhielt er in Gießen eine außerplanmäßige Professur.
In Darmstadt erhielt er 1936 als Direktor die Leitung des Instituts für Röntgenphysik und -technik und 1939 eine außerplanmäßige Professur an der Technischen Hochschule. Am 10. Juni 1943 erhielt er eine außerordentliche Professur für Röntgenphysik und -technik. Sein Institut war 1942 als Wehrwirtschaftsbetrieb eingestuft worden, die Forschungen galten für den Reichsforschungsrat als kriegswichtig und wurden entsprechend gefördert.
Stintzing wurde am 8. Oktober 1945 aus dem Hochschulbetrieb entlassen und am 1. Juni 1958 emeritiert.
Er hatte am Ersten Weltkrieg im Range eines Leutnants der Reserve als Artilleriebeobachter und Batterieführer teilgenommen.
Stintzing hatte sich am 1. Mai 1933 der NSDAP und deren Schlägerbande SA (Rottenführer) angeschlossen und war von 1938 bis 1940 NS-Dozentenbundführer.
Im Entnazifizierungsverfahren wurde er zunächst in die Gruppe 3 der minderbelasteten eingestuft und nach Einspruch als Mitläufer.
Stintzing war 1936 nach Darmstadt verzogen und wohnte in der Viktoriastraße 47. Er wurde auf dem Alten Friedhof begraben.