DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Volk und Rasse
Artikel aus Volk und Rasse 1935
Artikel aus "Volk und Rasse" 1935 [6]
Die Themen "Volk und Rasse" spielten bei Hitler eine zentrale Rolle. Bereits in "Mein Kampf" gibt es ein Kapitel "Volk und Rasse". Es gilt, obwohl erst im elften Kapitel enthalten, als das zentrale Kapitel des Buches.

Hitler stellte fest, dass sich jedes Tier nur mit einem Genossen der gleichen Art paart:

"Meise geht zu Meise, Fink zu Fink, der Storch zu Störchin, Feldmaus zu Feldmaus, Hausmaus zu Hausmaus, der Wolf zur Wölfin."

Wenig später beschreibt er die Konsequenz einer "Rassenmischung" (S. 314):

"Das Ergebnis jeder Rassenkreuzung ist also, ganz kurz gesagt, immer folgendes: a) Niedersenkung des Niveaus der höheren Rasse, b) körperlicher und geistiger Rückgang und damit der Beginn eines, wenn auch langsam, so doch sicher fortschreitenden Siechtums."

An dieser Stelle kann nicht die Geschichte der Rasseforschung dargestellt werden. Detlef Claussen gibt in seinem Werk "Was heißt Rassismus" einen guten Überblick. Lange vor 1933 beschäftigten sich Mediziner, Ethnologen, Anthropologen und andere Wissenschaftler bereits mit "Rasseforschung". Sie legten die "wissenschaftliche Grundlage" für die spätere Ermordung der "rassisch Minderwertigen".

Hier soll nur der bereits 1926 erschiene erste Jahrgang der "Illustrierte Vierteljahresschrift für deutsches Volkstum" mit dem Titel "Volk und Rasse" im J. F. Lehmanns Verlag München erwähnt werden.

Die Themen der Aufsätze (1935) lauteten zum Beispiel:

- Rasse und bösartige Gewächse
- Der Anteil der geistig Schwachen am Volksganzen
- Die bevölkerungspolitische Bedeutung des Schwachsinns
- Adel aus Blut und Boden
- Rassenpolitische Sonderschau auf der Grünen Woche in Berlin

Geleitwort zur Ausstellung 1936
Geleitwort von Heinrich Wilhelm Kranz zur "Volk und Rasse" Ausstellung 1936 [3]
Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten gewann dieser Forschungsbereich große staatliche Unterstützung, die Forschungen an den Universitäten wurden ausgeweitet bzw. neue Lehrstühle eingerichtet.

Wie zu erwarten war, vermittelten die NS-Rasseforscher nach der Machtübergabe diese Erkenntnisse dem breiten Volk mittels einer Ausstellung, die als Wanderausstellung in vielen Städten gezeigt wurde.

So wurde den Darmstädter Bürgern bereits 1936 die Ausstellung "Volk und Rasse" vom 12. September bis 4. Oktober auf der Mathildenhöhe präsentiert. Die Ausstellung wurde vom "Deutschen Hygiene Museum Dresden" und dem "Rassepolitischen Amt der NSDAP" geschaffen. In einem Geleitwort, veröffentlicht in der Darmstädter Wochenschau, stellte der Leiter des "Rassenpolitischen Amtes im Gau Hessen-Nassau", Dr. med. Heinrich Wilhelm Kranz, (siehe auch Euthanasie) aus Gießen, die Ausstellung in einem mehrseitigen Artikel vor. Sie soll "unseren hessischen Volksgenossen den Rassegedanken näher bringen, denn unsere deutsche Rassenpolitik wird nur dann den gewünschten und so bitter notwendigen Erfolg haben, wenn sie Sache eines jeden einzelnen deutschen Menschen geworden ist."

Die Schau sei, so wird vermerkt, in vielen deutschen Städten mit dem allergrößten Erfolg gezeigt worden.


Q: [1] [2] [3] [4] [5], Abbildungen: [3], [6]

 

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