Nach dem Besuch der Volksschule in Bruchsal und des Gymnasiums wechselte er nach der Sexta auf ein Realgymnasium in München. Danach studierte er Landwirtschaft an der Technischen Hochschule in München und legte dort auch sein Diplomexamen ab. Er promovierte 1923 zum Dr. rer. techn. mit einer Arbeit über "Die Zuchtgenossenschaft Uettingen im Bezirk Marktheidenfeld (Unterfranken). Entwicklung und derzeitiger Stand der dortigen Zucht des Frankenrindes, besonders im Hinblick auf die Zuchtrichtung, Arbeits- und Milchleistung".
Als Militärzeit gibt das Führerlexikon "1919/20 Freikorps Epp; Pionierkomp. Nr. 21; Reichskriegsflagge" an.
Nach Diplom und Promotion arbeitete er zunächst als Praktikant, danach bis 1926 als Verwalter und kaufmännischer Leiter eines großen Betriebes in Unterfranken. 1927 pachtete er die Staatsdomäne "Boxheimer Hof" bei Lampertheim, die später im Zusammenhang mit den sogenannten Boxheimer Dokumenten Bekanntheit gewann.
Am 1. Oktober 1930 schloss er sich der NSDAP an, der SS trat er im Februar 1932 bei. 1930 wurde er Ortsgruppenfachberater in landwirtschaftlichen Fragen und 1931 Kreisfachberater und Gaufachberater. Von 1933 bis 1945 war er Ehrenvorsitzender des Reichsbunds Deutscher Landwirte (RDL) für Hessen Nassau.
Ab 1932 war er hauptamtlich in der NSDAP tätig. Schon 1931 zog er als Abgeordneter in den Landtag des Volksstaates Hessen in Darmstadt ein. Von 1933 bis 1945 war er Mitglied des (einflusslosen) Deutschen Reichstags. In Hessen war er u.a. Hauptschulungsleiter für Rasse- und Siedlungsfragen des SS-Abschnitts XI und SS-Sturmführer, Landesbauernführer im Gau Hessen-Nassau und Landesbauernpräsident in der hessischen Landesregierung .
1941 wurde er als Kriegsvizeverwaltungschef zur Wehrmacht einberufen und übernahm später die Leitung der "Chefgruppe Landwirtschaft der Wirtschaftsinspektion Mitte". Wagner legte noch eine beispielhafte Karriere hin, die hier im einzelnen nicht dargestellt wird, sondern nur in Stichworten:
Das Adressbuch von 1934 führt ihn als "Wagner, Richard, Dr. Reg.-Rat, Landesbauernpräsident von Hessen, Claudiusweg 19", das Führerlexikon nennt ihn "Landesbauernpräsident im Hessischen Staatsministerium".
Das Amtliche Mitteilungsblatt der Stadt und des Landkreises Darmstadt Nr. 12 vom 1.4.1948 teilte mit, dass "gegen den Landwirt Dr. Richard Wagner, geb. 2.12.1902 zu Kolmar/Elsaß, wohnhaft in Hettstadterhof bei Würzburg (findet) demnächst Verhandlung vor der Spruchkammer in Nürnberg" stattfinde.
Ab 1959 scheint Wagner wieder in Darmstadt zu leben, denn das Adressbuch ab 1960/61 enthält bis 1972/73 den Eintrag "Wagner, Richard, Dr. Diplom-Landwirt, Dieburger Str. 212 ".