DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Weckerling, Georg Adolf (22.5.1882 Friedberg - 1955) war ein in Darmstadt praktizierender Nervenarzt.

Er hatte 1900 am Gymnasium in Friedberg die Reifeprüfung abgelegt und anschließend in Gießen zwei, in Kiel zwei und wieder in Gießen sechs Semester Medizin studiert. Seine Approbation wurde ihm am 16. Februar 1906 erteilt. Am 25. Mai 1907 legte er in Gießen seine medizinische Dissertation vor, deren Thema lautete "Aus der Universitäts-Frauen-Klinik zu Gießen. Komplikation der Tubargravidität mit Torsion der Tube".

Nach Angabe im Meldeblatt lebte Weckerling seit 23. September 1933 in Darmstadt. Im Darmstädter Adressbuch wurde er erstmals 1934 geführt als "Weckerling, Adolf, Dr. med. Reg.-Med.-Rat a. D." in der Rheinstraße 41. Ab 12. September 1944 bis 31. Mai 1945 wohnte er in Arheilgen, Darmstädter Straße 56 und danach bis 31. Mai 1946 in der Darmstädter Straße 115. Danach betrieb er seine Praxis in der Frankfurter Straße 56.

Im Meldeblatt führte er noch zwei Doktor-Titel, und als früherer Beruf wurde Regierungs-Medizinalrat, als jetziger Beruf Nervenarzt angegeben. Im Gesamtverzeichnis 1911 - 1965 ist die folgende Dissertation aufgeführt, die seine zweite Dissertation sein könnte: "Die Tridosa-Lehre in der indischen Medizin" (1929, Gießen).

Weckerling war am 1. Mai 1932 der NSDAP und 1933 auch deren Schlägerbande SA beigetreten. Er hatte den Rang eines San.-Sturmführers.

Im Entnazifizierungsverfahren wurde er zunächst als Mitläufer eingestuft. Später erhielt er die Weihnachtsamnestie.

In den nach 1945 erschienen Ärzteverzeichnissen führte er wieder den Titel Medizinalrat und beide Doktortitel.


Q: [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8]

 

zurück zur Übersicht