In einer Antwort des Hessischen Innenministers auf eine entsprechende Anfrage der Grünen im Hessischen Landtag heißt es, Bunker sollen einen Grundschutz bieten "gegen Trümmerwirkung, einstürzende Gebäude, gegen Brandeinwirkung sowie gegen radioaktive Niederschläge (gleichzeitig gegen chemische und biologische Waffen)".
Die deutsche Innenministerkonferenz hatte am 2. Oktober 1981 beschlossen, die Haushaltsmittel aus dem Haushaltstitel 3604-89362 des Bundes vorrangig zur Förderung von Hausschutzräumen zu verwenden. Bunker sollten, so die damalige von der Regierung verbreitete Vorstellung, die Bevölkerung vor kriegsbedingten Auswirkungen - bis hin zum Atomkrieg - schützen und die Überlebenschancen verbessern. Damit sollte die Illusion gefördert werden, dass ein Atomkrieg führbar und überlebbar sei. Doch lediglich für 3,6 Prozent der Bundesbürger waren Schutzraumplätze vorhanden. Hierfür war von Seiten des Bundes der "Bundesverband für den Selbstschutz" zuständig.
Auf Länderebene lag die Verantwortung für den Bevölkerungsschutz bei den Länderinnenministern, den Regierungspräsidien, den Städten und Landkreisen. Die Kommunen hatten auf der Grundlage der Gesetze zum Katastrophenschutz und Zivilschutz sogenannte Katastrophenschutzpläne zu erstellen.
Medienberichten im Jahre 1984 zu Folge plante der Bundesinnenminister eine Verpflichtung der Bauherren zum Einbau von Schutzräumen in neue Wohnhäuser. Hiergegen gab es breite Proteste von Sachverständigen und Friedensorganisationen. In der Folgezeit gab es wiederholte anonyme Aktionen, in denen z. B. Bunkerplätze verlost wurden.
Die Atomreaktorkatastrophe im April 1986 in Tschernobyl verstärkte die Überlegungen der Bundesregierung zum Bunkerbau.
In Darmstadt befanden sich damals zwei Mehrzweckanlagen (siehe Fotos) mit 3.960
Schutzplätzen, die auch vor Atombomben Schutz bieten sollten. In
Friedenszeiten dienten sie als Parkhäuser. Sie befanden sich unter dem Friedensplatz (!) und
im Parkhaus Grafenstraße 31.
Der Zivilschutzbunker unter dem Friedensplatz befindet sich im nördlichen Teil der Tiefgarage
"Friedensplatz" zwischen dem Haus der Geschichte und dem Hessischen Landesmuseum. Zwei
Zugänge mit Schleusen für Personen befinden sich direkt vor dem Eingang
zum Herrngarten, zwei weitere führen über die Tiefgaragenzufahrten. Die
Versorgungseinrichtungen wie Duschen, Toiletten und Lagerstätten für
Reinigungsmittel und andere notwendige Gegenstände sind heute nicht
mehr zugänglich. Es lagern dort (Stand 2014) aber immer noch Toilettenpapier, Handtücher,
Putzmittel, Bestecke und Penatencreme in großen Mengen, überwiegend
noch originalverpackt. Der Bunker bot Platz für etwa 2.100 Personen, wobei
jeweils ein Drittel liegen, stehen oder sitzen musste. Im Kriegsfall
wären die Liegen und Bänke im heutigen Parkhausbereich aufgebaut worden.
Für den "Schutz" der Bevölkerung dienten im Zweiten Weltkrieg Spitzbunker.