DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"

Karteikarte
Karteikarte zur Dissertation [9]

Andres, Karl (24.10.1889 Weiterstadt - ...) war ein Darmstädter Arzt.

Andres besuchte das Realgymnasium in Darmstadt und bestand 1910 die Reifeprüfung. Anschließend studierte er Medizin an den Universitäten Gießen, Freiburg und Heidelberg. 1917 wurde er als Arzt approbiert. 1919 promovierte er in Heidelberg. In seiner Dissertation, die er in Heidelberg vorlegte, beschäftigte sich Andres mit dem Thema "Pseudomucinkystom des linken Ovariums mit sarkomatöser Wanddegeneration", sie erschien 1919 beim Wittich-Verlag in Darmstadt.

Im Darmstädter Adressbuch [1] erscheint Andres erstmals 1927 mit dem Eintrag "Andres, Karl, Dr. med. Facharzt f. innere Krankheiten, Rheinstraße 33"

Das Hessische Ärzteblatt [8] meldete 1938, dass Andres seine Praxis von "Innere Krankheiten" auf "Allgemeinpraxis" umgestellt habe.

Die Adressbücher 1940 ff. nennen die Anschrift der Arztpraxis mit Rheinstraße 25. Im Meldeblatt für die polizeiliche Registrierung gibt er an, nach dem 11. September 1944 nach Eberstadt in die Pfungstädter Straße 91 gezogen zu sein. 1949 hatte er seine Praxis in der Frankfurter Straße 78.

Der verheiratete Arzt hatte 4 Kinder und trat am 1. Mai 1933 der NSDAP und am 8. Juli 1933 deren Schlägerbande SA bei. Dort hatte er den Rang eines Sanitäts-Sturmführers.

Von 1933 bis 1945 war er auch Mitglied des NSDAeB.

Im Entnazifizierungsverfahren wurde er als Mitläufer eingereiht und zu 2.000 Reichsmark Sühne verurteilt.

Das Adressbuch 1954 führt Andres wieder als Arzt mit Praxis in der Frankfurter Straße 7.


Q: [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8], Abbildung: [9]

 

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