DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Bernuth, Julius Hans Camillo Friedrich Leo Ludwig von (12.8.1897 Metz - 12.7.1942 bei Ssochkranaja) war ein deutscher Militär und im Zweiten Weltkrieg Generalmajor.

Bernuth stammte aus einer Soldatenfamilie, absolvierte eine Kadettenausbildung und begann im August 1914 seine militärische Karriere als Fahnenjunker im Leibgarde-Infanterie-Regiment (1. Großherzoglich Hessisches) Nr. 115 (siehe Leibgardisten-Denkmal). Im Herbst 1914 wurde er zum Leutnant befördert. Für seine militärischen Verdienste wurde ihm das Eiserne Kreuz EK II und EK I verliehen.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er in das sogenannte 100.000-Mann-Heer aufgenommen und diente dort als Kompanieoffizier.

Bernuth schloss sich schon früh den Nationalsozialisten an und nahm am Marsch auf die Feldherrnhalle am 8./9. November 1923 teil. Dafür wurde er mit dem Blutorden, dem "Ehrenzeichen der NSDAP", das nach der Machtübergabe an die Nazis 1933 gestiftet wurde, ausgezeichnet.

Seine weitere Karriere hier nur in Stichworten: 1925 Oberleutnant, 1931 Hauptmann, 1936 Major, 1939 Oberstleutnant im Generalstab, 1940 Oberst im Generalstab, 1942 Generalmajor.

Seine militärischen Auszeichnungen können hier aus Platzgründen nicht alle erwähnt werden:

In einem "Nachruf des Oberbefehlshabers des Heeres im Heeresverordnungsblatt vom 25. August 1942" heißt es anlässlich seines Todes bei einem "Erkundungsflug in Rußland":

"Im Freiheitskampf des deutschen Volkes stand dieser tapfere und verantwortungsfreudige General als Chef des Generalstabes zweier Armeen an entscheidender Stelle und hat sich durch kluges und entscheidungskräftiges Handeln, besonders in den siegreichen Kämpfen bei Cambrai und Arras im Mai des Jahres 1940 und in der großen Winterschlacht des Ostens, große Verdienste um Volk und Vaterland erworben. ... Das Heer wird sein Andenken stets in hohen Ehren halten".

Diesem Gedenken des NS-Regimes schloss sich die Kameradschaft 1960 an. In ihrem Mitteilungsblatt [1] erschien ein ganzseitiger Beitrag. Dort hieß es nach dem Zitat aus dem Heeresverordnungblatt von 1942 unter anderem:

"Voll Bewunderung und Stolz gedenken wir dieses tapferen, vorbildlichen Regimentskameraden."

Deutlicher kann man sich nicht mit dem verbrecherischen Krieg der Nationalsoziallisten identifizieren.


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