Anschließend war Euler an verschiedenen Orten Deutschlands als Kaufmann tätig. In den Jahren 1893 bis 1898 reiste er durch viele Städte Europas, aber auch Russlands, Japans und Chinas. Von 1898 bis 1900 war er Direktor der Petersunion Pneumatik Autogesellschaft in Frankfurt/Main, ab 1900 war er alleinbevollmächtigter Vertreter der Dresdner AG Seidel & Naumann, für alle europäischen Länder als Ingenieurvertreter. Er heiratete am 21. Juni 1900 in Frankfurt Luise Ripperger, Tochter des Försters Ripperger bei Bethmann Hollweg, mit der er später sechs Kinder hatte.
Später wandte er sich mit Begeisterung nach den ersten Berichten über durch Motoren angetriebene Flugzeuge vom Automobilsektor ab und diesem neuen Arbeitsfeld zu. Am 14. Dezember 1908 sandte der nun begeisterte Luftfahrtpionier Euler einen Brief an das Königliche Generalkommando des 18. Armeekorps, Frankfurt/Main, Untermainkai 19, in dem er den Militärs seine Zusammenarbeit anbot.
Euler hatte von der Firma Voisin frères in (Boulogne-)Bilancourt bei Paris eine Flugzeugbaulizenz erworben, die ihm die alleinige Verwertung aller technischen Patente für die kommenden fünf Jahre in Deutschland sicherte. Als Geschäftsmann musste er diesen Vorsprung nutzen, um durch eine eigene Serienproduktion eine ganz neue Art von Qualität des Flugzeugbaus zu erreichen. Eine über Einzelexemplare hinausgehende Produktion würde zum einen zu einer schnelleren Entwicklung der deutschen Luftfahrt führen und darüber hinaus für ihn zu ungeahnten Gewinnen.
Er bat deshalb um die kostenlose Überlassung des Darmstädter Truppenübungsplatzes bei Griesheim, um dort Flugversuche durchführen zu können und eine Fabrikations- und Montagehalle auf einer Fläche von 100 m Länge und 40 m Breite errichten zu können. Für Euler war eine gewisse Abschirmung vor der Öffentlichkeit und potentieller geschäftlicher Konkurrenz äußerst wichtig. Dem Militär konnte dieser Wunsch nach Verschwiegenheit nur recht sein. Als Gegenleistung für den von ihm unterbreiteten Vorschlag bot er die Miteinbeziehung in alle flugtechnischen Unternehmungen an. Dies beinhaltete vor allem technisches Know-how, Versuchsapparaturen, die er zur Verfügung stellte, und die Lieferung von Flugzeugen. Die Lieferzeit schätzte er aufgrund von Erfahrungen französischer Flugzeugbauer auf sechs bis sieben Wochen ein. Somit profitierte das Militär vom Flugzeugbau Eulers und hatte eine unmittelbare Einflussmöglichkeit auf weitere Entwicklungen. Aus diesem Kontext heraus wird es auch verständlich, dass den Wünschen Eulers weitgehend entsprochen wurde: Er musste lediglich eine symbolische Nutzungsgebühr von jährlich einer Reichsmark entrichten.
Euler war am 31.12.1909 der erste Deutsche, der die Internationale Flugzeugführerlizenz erwarb (siehe Foto) und sich damit die Grundlage schuf, auf dem Griesheimer Sand einen Flugplatz, eine (siehe August-Euler-Flugplatz) Flugzeugfabrik und eine Pilotenschule zu errichten - die jeweils ersten ihrer Art in Deutschland. In diesen Jahren wurden die Weichen für die Luftfahrt im Allgemeinen und für deutsche und deren militärische Verwendung im Speziellen gestellt.
Ende 1911 zog Euler auf das Rebstockgelände nach Frankfurt um, das sich in seinem Eigentum befand. 1912 erhielt Euler das Patent für ein Flugzeug mit festinstalliertem Maschinengewehr, mit dem durch den Propeller geschossen werden konnte (siehe Foto).
Das bedeutete, dass die bisherige Aufteilung von einem Piloten und einem Bordschützen entfiel. Dieser "freigesetzte" Soldat konnte dadurch anderweitig militärisch eingesetzt werden und der Verlust an Soldaten war bei einem Abschuss um 50 Prozent niedriger. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges bestand die Palette der Eulerschen Flugzeugproduktion aus mittlerweile 21 verschiedenen Flugzeugtypen, die den menschenverachtenden Mechanismen des Krieges angepasst worden waren. Bis 1919 produzierte Euler gar dreißig verschiedene Flugzeugtypen.
Traurige Berühmtheit erhielt Eulers oben genannte Erfindung allerdings erst durch den sogenannten "Roten Baron" Manfred Freiherr von Richthofen, der als "erfolgreichster" Kriegspilot des Ersten Weltkrieges galt. Im April 1918 wurde auch er mit seiner Maschine abgeschossen und starb. (siehe Mozartturm, früher Richthofenbunker).
Eulers Flugzeugwerke wurden auf Grund des Versailler Vertrages geschlossen. Er wurde als Unterstaatssekretär in das Reichsamt für Luftfahrt berufen. In dieser Funktion engagierte er sich für die Wiederaufnahme der zivilen Luftfahrt in Deutschland. Er selbst hatte sich nach Aussage seines Enkels Hanns Peter Euler, der als Professor an der Universität Linz lehrt, "als unabhängige und gradlinige Persönlichkeit der an ihn herangetragenen Unterstützung der nationalsozialistischen Propaganda strikt widersetzt".
Die Technische Universität Braunschweig verlieh ihm 1919 die Ehrendoktorwürde. 1952 erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz.
In Darmstadt erinnert an ihn seit 1971 eine August-Euler-Büste in der Erasmus-Kittler-Schule. 1980 wurde der Flugplatz in Darmstadt-Griesheim in August-Euler-Flugplatz benannt.
Ein Gedenkstein für August Euler befindet sich auf einer Wiese vor dem Flugplatzgelände.
Euler ist auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt am Main in einem Ehrengrab bestattet.