DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Galm, Heinrich (23.10.1895 Seligenstadt - 30.10.1984) war KPD-Abgeordneter im Landtag des Volksstaates Hessen. Sein Vater war Sozialdemokrat, und so kam sein Sohn Heinrich früh zur Arbeiterjugendbewegung, erlernte das Sattlerhandwerk und wurde 1916 Soldat im Ersten Weltkrieg. Bereits 1917 trat er der USPD und 1920 der KPD bei. In den Hessischen Landtag in Darmstadt wurde er 1924 gewählt, dem er ununterbrochen bis 1933, ab 1932 für die SAP, angehörte. Nach einer anderen Quelle wurde er 1928 aus der KPD ausgeschlossen und trat der KPO bei. In Offenbach und Darmstadt trat Galm oft auf öffentlichen KPD-Versammlungen und Veranstaltungen auf.

Im Hessischen Landtag setzte er sich in scharfer Form mit den Nationalsozialisten auseinander. In einem Bericht über die Landtagssitzung vom 17. Februar 1932 wird im Zusammenhang mit einem aggressiven Redebeitrag des NS-Abgeordneten Lenz der KPD-Abgeordnete Galm zitiert:

"Wir werden nicht zulassen, dass Sie zum offenen Mord auffordern!"

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wurde Galm mehrmals verhaftet und im KZ Osthofen eingesperrt. Im Juli 1933 sollte er in das KZ Dachau eingeliefert werden. Durch einen glücklichen Zufall wurde er jedoch nur einige Monate in Bebra und Darmstadt festgehalten. Nach der Haft in Osthofen betrieb er bis 1943 einen Zigarrenladen in Offenbach. 1944 wurde Galm nochmals verhaftet und im Darmstädter Gefängnis eingekerkert.

Nach 1945 wurde Galm wieder kommunalpolitisch aktiv, gründete 1946 in Offenbach die "Arbeiterpartei". Später gehörte er der SPD an, wurde 1956 zum Stadtrat gewählt und war von 1953 bis 1973 Mitarbeiter der "Frankfurter Rundschau".


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