DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Glahn, Fritz (5.3.1897 Dellfeld/Rheinpfalz - 29.9.1977 Zweibrücken) war nach Angabe der Entnazifizierungskartei Redakteur der Hessischen Landeszeitung. Er sei am 1. Mai 1933 der NSDAP beigetreten und wohnte in Darmstadt, Mackensenstraße 28 (vorher Waldstraße, heute Adelungstraße). Den Aufnahmeantrag habe er am 25. April 1933 abgegeben, am 19. März 1934 wurde der Antrag an den Gau weitergeleitet.

Im Darmstädter Adressbuch wurde kein Adresseintrag gefunden. Die von Glahn angegebene Adresse Mackensenstraße 28 war jedoch der Sitz des Kichler-Verlags und der Hessischen Landeszeitung, die ab 1935 Organ der NSDAP war.

Nach Angaben im Munzinger-Archiv hat Glahn die "höhere Schule bis zum Abitur besucht und nahm von 1914-1918 am 1. Weltkrieg teil". Danach habe er Land- und Volkswirtschaft studiert und mit Diplom-Examen abgeschlossen. Weiter heißt es bei Munzinger:

"Von 1924-45 war er ununterbrochen in landwirtschaftlichen Organisationen tätig, u.a. von 1924-1933 als Geschäftsführer und Agrarjournalist im Reichslandbund und in der Rheinhessischen Bauernschaft. Nach 1933 war er u.a. Pressereferent im Reichsernährungsministerium, weiter Abteilungsleiter im Reichsnährstand. ... Nach dem 2. Weltkrieg widmete er sich der Bewirtschaftung des elterlichen Hofs. Politisch schloß er sich der F.D.P. an. Seit 1951 bekleidete er führende Positionen dieser Partei in Land und Bund. 1955-57 war er Mitglied des Landtags Rheinland-Pfalz und Fraktionsvorsitzender seiner Partei, von 1957-59 (Mandatsniederlegung) auch Mitglied des deutschen Bundestags." Von 1959 bis 1966 war er Minister für Finanzen und Wiederaufbau des Landes Rheinland-Pfalz. Als geheime Wahlabsprachen mit der NPD bekannt wurden, musste er zurücktreten."


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