DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Hemme, Friedrich Gustav Alexander (26.4.1880 Hannover - 15.3.1963 Darmstadt-Eberstadt) war ein in Darmstadt praktizierender Arzt.

Hemme legte am Lyzeum I in Hannover 1900 die Reifeprüfung ab und studierte anschließend an der Kaiser-Wilhelm Akademie für das militärische Bildungswesen in Berlin zehn Semester Medizin.

Nach der ärztlichen Vorprüfung war er als Unterarzt bei dem Infanterie-Regiment Herzog Ferdinand von Braunschweig tätig und wurde danach abkommandiert zur Charité in Berlin.

Am 28. April 1906 wurde ihm die Approbation erteilt. Am 12. Mai 1906 legte er, ebenfalls in Berlin, seine medizinische Dissertation zu dem Thema "Über das Steckenbleiben und Einheilen von direkten und indirekten Geschossen im menschlichen Körper" vor.

Von 1912 bis 1924 war er als Regierungsmedizinalarzt am Versorgungsamt Darmstadt und von 1924 bis 1936 beim Kassenärzteverband und Ärztekammer der Provinz Starkenburg in Darmstadt beschäftigt.

1937 wurde er Oberstabsarzt beim Bezirkskommando der Wehrmacht in Darmstadt. 1940 leitete er das Landeskrankenhaus Homburg/Saar. 1943 wurde er Kommandeur der Sanitätsabteilung Metz und Leiter der Reservelazarette Lothringen und 1944 Kommandeur der Sanitätsabteilung Koblenz.

Im Meldeblatt vom Juli 1946 gab Hemme an, seit 1919 in Darmstadt zu wohnen. In den Adressbüchern wurde er aber erst ab 1927 in Darmstadt verzeichnet. Während er im Meldeblatt bei früherem Beruf einen Strich machte, gab er bei jetzigem Beruf Arzt an. In den Adressbüchern gab es wechselnde Berufsbezeichnungen:

1937 übte er an der Technischen Hochschule Darmstadt auch das Amt eines Sportarztes aus.

Hemme war 1936 der NSDAP beigetreten und leistete Beiträge von 1938 bis 1939 an den Opferring. Dies hatte er in der Spruchkammerverhandlung verschwiegen. Er hatte eine Strafzahlung von 2.500 Reichsmark zu leisten.

Nach 1945 führte er als Dr. med. in Darmstadt-Eberstadt, Moltkestraße 7 eine Arztpraxis.


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