Der Sohn eines Bauern besuchte ein humanistisches Gymnasium in Bad Kreuznach. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil, aus dem er 1919 als Leutnant der Reserve entlassen wurde.
An der Universität Gießen begann er anschließend das Studium der Rechte und schloss es 1922 mit der Promotion zum Dr. jur. ab. Das Thema seiner Dissertation lautete "Die Haftung der Genossen für Schulden der Genossenschaft: Ein Beitrag zum Reichsgesetz betreffend die Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaft vom 1. Mai 1889".
1925 wurde er Staatsanwalt in Offenbach, 1930 Landgerichtsrat in Darmstadt und 1933 Oberstaatsanwalt, ebenfalls in Darmstadt.
Kraell, seine Familie gehörte der Evangelischen Kirche an, wurde von der Landessynode am 12. September 1933 zum Mitglied der Kirchenregierung der Evangelischen Landeskirche in Hessen gewählt.
Danach wechselte er wohl 1934 in die Militärjustiz und wurde 1938 Reichskriegsanwalt. Am 1. Oktober 1942 wurde er Senatspräsident am Reichskriegsgericht und zum 1. April 1943 zum Oberreichskriegsanwalt (ORKA) befördert.
Unter seinem Vorsitz ist mindestens ein Todesurteil gegen einen Zeugen Jehovas wegen Verweigerung des Kriegsdienstes ergangen.
Unter seinem Vorsitz wurden am 19. Dezember 1942 zahlreiche Mitglieder des Widerstandskreises "Rote Kapelle" zum Tode verurteilt worden, unter anderem die aus Darmstadt stammenden Arvid Harnack und Elisabeth Schumacher.
Kraell war am 1. Mai 1933 der NSDAP beigetreten. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder.
Nach 1945 wurde er in Rastatt in Untersuchungshaft genommen. Später wurde er Mitglied der Anwaltskanzlei von Fabian von Schlabrendorff in Wiesbaden, einem Widerstandskämpfer und späteren Richter am Bundesverfassungsgericht.
Das Darmstädter Adressbuch von 1934 und 1936 verzeichnet seine Anschrift mit Artilleriestraße 6.
Auf einem vom Institut für Zeitgeschichte ins Netz gestelltem Schreiben Kraells an General von Witzleben vom 3. November 1952 gibt er seine Anschrift mit "Teichhausstraße 20" in Darmstadt an.