Nachdem Richter von 1900 bis 1904 eine Lehre als Setzer und Lithograph in der Darmstädter Hofbuchdruckerei bei Heinrich Hohmann absolviert hatte, besuchte er 1905 die Kunstgewerbeschule Düsseldorf und war 1906 Schüler bei Johannes Vincenz Cissarz in Darmstadt und Stuttgart. 1907 war er Schüler des Großherzoglichen Lehrateliers in Darmstadt bei Friedrich Wilhelm Kleukens.

Nachdem er von 1908 bis 1910 Militärdienst leistete, war er bis zur Kriegsteilnahme von 1914-1918 als Grafiker in Stuttgart und Frankfurt tätig und danach wieder als freischaffender Maler und Graphiker.

Ab 1920 arbeitete er mit Alexander Posch (NSDAP-Mitglied) und Hartmuth Pfeil zusammen.

Richter hat sich aber auch in der NS-Zeit sehr stark in der NS-Kulturpolitik engagiert. Ein Blick in die Darmstädter Wochenschau zeigt, wie intensiv er hier eingebunden und beteiligt war:

• Darmstädter Wochenschau 1935/16: Kunst als Gemeinschaftswerk, Ausstellung in Groß-Gerau
• Darmstädter Wochenschau 1937/29-30: Was schaffen die Darmstädter Künstler? - Ständige Ausstellung der Darmstädter Künstlergesellschaft
• Darmstädter Wochenschau 1937/49/50: Darmstadt in der Gaukulturwoche (in Frankfurt)
• Darmstädter Wochenschau 1937/49/50: Weihnachtsschauen Darmstädter Künstler und Künstlerinnen
• Darmstädter Wochenschau 1939/5: Das rasende Steckenpferd - Fasching bei der Darmstädter Künstlergemeinschaft
• Darmstädter Wochenschau 1941/7: Zeitgenössische Kunst aus dem südwestdeutschen Raum
• Darmstädter Wochenschau 1941/8: Künstlerischer Schmuck in Darmstädter Kasernen (Cambrai-Fritsch-Kaserne)

Richter war auch an der großen Kunstausstellung "Darmstadt 1940 - Kunstausstellung im Städtischen Ausstellungsgebäude auf der Mathildenhöhe" und der Ausstellung "Zeitgenössische Kunst aus dem Südwestdeutschen Raume" auf der Mathildenhöhe Darmstadt 1941 beteiligt, (siehe Ausstellerlisten "Entartete Kunst")

In den Ankaufslisten von Kunstwerken durch den NS-Oberbürgermeister Wamboldt ist Richter ebenfalls vermerkt:

Ab 1945 war Richter Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession.

Richters Engagement im Nationalsozialismus wird in Darmstadt nicht thematisiert - und ist in dieser Beziehung keine Ausnahme.