DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Burschenschaften, Studentenverbindungen und Landsmannschaften an der Technischen Universität Darmstadt
-
- Terminologie des studentischen Verbindungswesens [16]
(Klicken zum vollständigen Anzeigen)
"Studentische Verbindungen sind privatrechtlich organisierte
Vereinigungen, die auf freiwilliger Mitgliedschaft beruhen und keiner
Aufsicht des Landes unterliegen. ... Es ist auch nicht Aufgabe der
Landesregierung, die unterschiedlichen weltanschaulichen und
politischen Bestrebungen in den frei gebildeten studentischen
Vereinigungen zu kontrollieren oder zu reglementieren. ...".
Dies war
im Wesentlichen die Antwort des Wissenschaftsministers Gerhardt (FDP)
auf eine Anfrage der SPD im Hessischen Landtag, in der es um die
150-Jahr Feier einer Studentenverbindung in Marburg ging, auf der nach
Presseberichten nationalistische Parolen gefeiert wurden.
Noch
1947 vertrat der Hessische Kultusminister Stein (CDU) die Auffassung,
dass studentische Vereinigungen nicht zugelassen sind, die
"irgendwelche
nationalsozialistische, nationalistische oder militaristische Lehren
pflegen ...
geeignet sind, die
politischen,
konfessionellen und sozialen Unterschiede aufzureißen.
Den
Beitritt nur Mitgliedern gestatten, die einer bestimmten Rasse,
Abstammung, Nationalität oder einem bestimmten Stande angehören. ...".
Burschenschaften
werden nicht selten als nationalistische Männerbünde bezeichnet, die
überholte
Rituale (z. B. Mensuren) und Nähe zu rassistischen Gruppen pflegen,
oder sich gar selbst rassistisch äußern und von Elitedenken und
Traditionsfixiertheit geprägt sind. Bei rund 1.000
Studentenverbindungen
(Kronauer 2004) in Deutschland ist trotz allem eine Differenzierung
geboten. Sie sind politisch "nicht
über einen Kamm zu scheren". Sie
selbst sehen sich wohl überwiegend als einen Zusammenschluss von
gemeinschaftsliebenden, trinkfreudigen Studenten. Andere sehen in
studentischen Verbindungen einen Hort nationalistischer, fremden- und
frauenfeindlicher sowie antisemitischer Menschen. Sie schmücken sich
mit militaristischem Pomp, mit nationalen Symbolen und mit ihren
revolutionären Anfängen von 1817, als sie gegen die Obrigkeit und für
demokratische Ideale kämpften. Trotz aller Progressivität am Anfang gab
es immer auch Deutschtümelei, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit.
Bald stellten sie sich hinter Bismarck, dann gegen die Weimarer
Republik, von der revolutionären zur reaktionären Burschenschaft.
Es
gibt Burschenschaften, z.B. Danubia in München, deren Statuten sich
kaum von Programmen rechtsradikaler Parteien unterscheiden: da gehört
Schlesien, Ostpreußen und Österreich weiter zu Großdeutschland. Es gibt
einige Korporationen, die sich von solchen Tönen distanzieren, aber
auch viele andere, die sie nur etwas leiser anschlagen. Nach
Einschätzung eines Marburger Grünen Kommunalpolitikers existieren bei
den dortigen Burschenschaften Normannia und Germania rechtsradikale
Tendenzen.
Ein Blick in die Presse zeichnet eine
rechte bis nazistische Orientierung:
- Polizei
stellt Nazi-Liederbücher bei Burschenschaft sicher (Frankfurter
Allgemeine Zeitung,
24.1.1995)
- Burschenschaften rücken weiter nach
rechts (Frankfurter Rundschau, 7.2.1995)
- Blut,
Ehre, Bier und Vaterland - Studentenverbindungen suchen nach einem
zeitgemäßen Image (Spiegel special 11/1996)
- Der
Ärger mit den "Schmißgesichtern" - Sechs Korporationen treten mit einer
Erklärung Rassismus und Nationalismus entgegen (Frankfurter Rundschau,
30.4.1996)
- Spaltung
der Burschenschafter - Austritte bei "Deutscher Burschenschaft" wegen
Rechtslastigkeit" (Unicum Aktuell 3/96)
- Wissenschaftsfreiheit
- Bei der Deutschen Burschenschaft diskutiert man die Strafbarkeit von
Holocaustleugnung. Prominenter Festredner auf dem jüngsten
Burschenschaftstag war Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl. (blick nach rechts
3.6.1999)
- Korporierte Ideale - Rechte
Studentenverbindungen haben in Hamburg Rückenwind. Von der
NPD-Hochschulorganisation wird die Germania empfohlen. (blick nach
rechts 11.1.2001)
- Germanen-Humor - Hamburger
Burschenschaft amüsiert sich mit Hakenkreuzsymbol und Führergruß (blick
nach rechts 26.7.2001)
- Bayern überwacht
Burschenschaft - Danubia auf Liste der verfassungsfeindlichen
Organisationen (Frankfurter Rundschau, 7.9.2001)
- Kasseler
Burschenschaft
lädt Neonazi-Anwalt ein - Germania lässt Jürgen Rieger, Organisator des
"Gedenkmarschs" für Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß, im
Verbindungshaus reden (Frankfurter Rundschau, 29.11.2004)
- Stramme
Burschen - Rechtsextremisten und Studentenverbindungen pflegen - mehr
oder weniger offen- vielfältige Verbindungen (Frankfurter Rundschau,
15.3.2005)
- Gießener
Burschenschaft mit Kontakten zur NPD (Darmstädter Echo, 19.2.2005)
- Offiziell
rechtsextrem - Nach dem Eklat im vergangenen Jahr droht der Deutschen
Burschenschaft bei ihrem Verbandstag endgültig die Spaltung
(Frankfurter Rundschau,
2.6.2012)
- Burschenschaftler verunglimpft Bonhoeffer
(Frankfurter Rundschau, 2.8.2012)
- Burschen bald im
Verfassungsschutzbericht - Verbindung Dresdensia-Rugia könnte bald
wieder erwähnt werden -Rhein hielt Rede bei Arminia (Frankfurter
Rundschau, 30.11.2012)
- Kein
Bund fürs Leben mehr - Nach dem Rechtsruck im Dachverband tritt auch
die Frankfurt-Leipziger Burschenschaft Arminia aus (Frankfurter
Rundschau, 10.1.2013)
- Burschenschaften
reden über Ariernachweis (Frankfurter Rundschau, 25.5.2013)
- Bann
gegen
Burschen - Rechte Verbindungen in Marburg unerwünscht (Frankfurter
Rundschau, 21.3.2013)
Viele
Burschenschaften sind in Dachverbänden organisiert. Die bekanntesten
sind:
- Akademischer Turnbund
- Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen
- Coburger Convent (CC)
- Deutsche Burschenschaft (DB)
- Deutsche Gildenschaft (DG)
- Deutsche Sängerschaft
- Kartellverband Katholischer Deutscher Studentenvereine
- Kösener Senioren Convents-Verband (KSCV)
- Neue Deutsche Burschenschaft (NDB)
- Sondershäuser Verband Akademisch-musikalischer Verbindungen
- Verband der Vereine Deutscher Studenten (VVDSt)
- Verband der wissenschaftlichen katholischen Studentenvereine
- Weimarer CC
- Weinheimer Senioren Convent
- Wingolfbund
In Hessen sind einige als gemeinnützig und damit steuerbegünstigt
anerkannt. Nach Auskunft des Hessischen Finanzministeriums enthalten
die Satzungen der Studentenvereine, die als gemeinnützig anerkannt
sind, keine Mitgliedsverbote für Frauen, Ausländer und
Kriegsdienstverweigerer.
Nach einer Pressemeldung von Anfang Januar 2017 wurde in den "Burschenschaftlichen Blättern", einer Zeitschrift
des Dachverbandes "Deutsche Burschenschaft", ein Spendenaufruf für die am äußersten rechten Rand angesiedelte
Partei "Alternative für Deutschland" abgedruckt. Es heißt dort:
"Wir alle haben ein gemeinsames Ziel: Die AfD muss 2017 mit einer möglichst starken
Fraktion in den Bundestag."
In diesem Zusammenhang ist auch erwähnenswert, dass nach Veröffentlichung der Wahlergebnisse im Internet auf
Platz 15 der AfD-Kandidatenliste für die Kommunalwahl 2017 in Darmstadt der Student der Soziologie, Fabian Drywa
kandidierte, der als Wohnsitz die Anschrift der Burschenschaft "Alte Darmstädter Burschenschaft Germania" im
Alexandraweg 6 angab. Er erhielt immerhin 9.664 Stimmen, allerdings zu wenig, um ins Stadtparlament einzuziehen.
Wie sah es in Darmstadt
aus?
In der NS-Zeit 1933 bis 1945
residierten die "Studentischen
Kameradschaften" im "Stammhaus" in der Nieder-Ramstädter
Straße 177.
Das Adressbuch1939 verzeichnet noch
weitere Kameradschaften:
Eine Recherche im Darmstädter Telefonbuch, im Internet und
anderen Quellen ergibt, dass in der Universitätsstadt Darmstadt etwa 31
Burschenschaften, Landsmannschaften, Corps und Studentenverbindungen
(in Göttingen sind es 41, in Marburg über 40) existieren. Ein weiterer
Blick zeigt: Die Häuser haben überwiegend vornehme Adressen.
Bis
2006 hingen im Hauptgebäude der Technischen Universität (TUD)
Informations- und Werbekästen der Burschenschaften und Verbindungen,
auf der Homepage der TUD befanden sich Links zu ihnen. "Der Asta hatte
das Präsidium (der TUD) darauf aufmerksam gemacht, dass sich auf der
Internetseite auch ein Link zur rechtsextremen Burschenschaft Germania
befinde, über den der Nutzer mit einem Mausklick zu der vom
Verfassungsschutz beobachteten rechtspopulistischen Zeitschrift Junge
Freiheit gelangte". Dies war wohl der Grund für die TUD,
den
Verbindungen die Plattform Homepage-Links und Schaukästen zu entziehen.
Die
Autoren verzichten mit Absicht auf eine politische Einordnung oder
Kommentierung, sondern überlassen dies dem Leser. Aus dem Text dürfte
zu erkennen sein, dass sie Burschenschaften und Verbindungen
mehr als kritisch sehen. Sie sind für sie konservative Vereinigungen
zum Teil mit Verbindungen zu rechtskonservativen bis rechtsextremen
Kreisen.
Zur vertieften Beschäftigung mit
Burschenschaften und studentischen Verbindungen empfehlen wir besonders:
- Peters,
Stephan (Hrsg.): Intellektuelle Tiefgarage, Auf den Spuren
studentischer
Korporationen in der Wissenschaftsstadt Darmstadt,
Darmstadt 2005
- ASTA
der Theodor-Lessing-Universität Hannover: Eliten und Untertanen,
Hannover 2005 (Internetversion)
- Mecklenburg, Jens:
Handbuch
deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1997
- Apabiz
e.V.
Berlin: Burschenschaften & Studentenverbindungen
(Internetversion)
- ASTA
der Universität Göttingen: Klüngel, Corps und Kapital, Göttingen 1994
- Offenes
Antifa Treffen (OAT) Heidelberg: Studentenverbindungen, o.
J., (www.oat-hd.de.vu)
- Antifa
TU Berlin Herbst 2005, Reader gegen studentische Verbindungen
(Internet: burschi reader)
- Plast,
Hans A, Antifa AG Asta Universität Mainz (Hrsg.):
HERRschaftszeiten
nochmal! - Ein Reader zu Studentenverbindungen in
Mainz, Oktober 2001 (Internetversion)
Die
folgende Darstellung soll einen Überblick - sicherlich unvollständigen
und auch nicht objektiven - über die an der Technischen Universität
Darmstadt aktiven Verbindungen
ermöglichen. Für Korrekturvorschläge und Ergänzungen sind die
Autoren offen.
Alle Verbindungen stellen sich auch mehr, aber meist weniger auf
eigener Homepage dar.
Akademischer
Verein an der TU
Darmstadt, Merckstraße 11
Alte
Darmstädter
Burschenschaft Germania, Alexandraweg 6
Arminia
Technische Verbindung (aufgelöst)
ATV
Darmstadt,
Nieder-Ramstädter Straße 140
Chattia
Corps,
Klappacher Straße 106
Cheruskia Landsmannschaft, Moserstraße 12
Franconia Corps, Alfred-Messel-Weg 3
Darmstädter
Burschenschaft Germania, Alexanderstraße 21-23
DHG
Fidelitas-Karlstein, Müllerstraße 16
Erato
Sängerschaft, Wolfskehlstraße 122
Frankenstein
Burschenschaft im Schwarzburgbund (nicht aktiv)
Frisia
Darmstadt, Alexandraweg 14
Gesellschaft
Burg,
Roquetteweg 53
Gothia
Darmstädter Burschenschaft,
Wilhelminenstraße 26
Hassia Corps,
Richard-Wagner-Weg 36
Hasso Borussia
Landsmannschaft, Dieburger Straße 193
K.St.V.
Moenania-Starkenburg, Rosenhöhweg 4
Merovingia
Turnerschaft, Alexandraweg 1
Musische Gruppe
Auerbach, Riedlingerstraße 3
Nassovia
KDStV,
Alexanderstraße 27
Nibelungia
Brünn KDStV,
Osannstraße 39
Normannia
Landsmannschaft,
Prinz-Christians-Weg 4
Obotritia Corps,
Stiftstraße 6
Rheinpfalz
KDStV, Frankfurter Straße 15
Rhenania
Corps,
Dieburger Straße 65
Rheno-Markomannia
Darmstädter
Burschenschaft, Jahnstraße 130
Rugia
Burschenschaft,
Wienerstraße 95
Suebia
Freie
Burschenschaft,
Frankfurter Straße 27
Unitas
Palatia WKStV,
Gutenbergstraße 5
VDSt
Darmstadt-Köthen, Beckstraße 8
Wingolf,
Darmstädter Wingolf, Alexandraweg 7
___________________________________________________________________
Akademischer
Verein an der TU Darmstadt, Merckstraße 11
Der
Akademische
Verein wurde am 11.1.1872 gegründet und ist eine nicht schlagende
farbenführende (rot-weiß-rot) studentische Verbindung.
Durch
Benefiz-Veranstaltungen hat er zur Finanzierung u. a. des Bismarckturms
beigetragen.
Der Wahlspruch lautet: "Vivat
academia! Vivant
professores!" (deutsch: Es lebe die Universität! Es leben
die
Professoren!)
Er bezeichnet sich als eine moderne Verbindung,
in der überholte Traditionen durch zeitgemäßes Zusammenleben ersetzt
würden. Bei ihnen könne jeder mitmachen, der gerne unter netten
Menschen sei.
Es können auch Studentinnen an der TU
Darmstadt aufgenommen werden.
Um dem allgemeinen
Vertretungsanspruch gerecht zu werden, habe es auch keine besonderen
ausgrenzenden studentischen Gepflogenheiten gegeben. Band und Mütze
seien niemals getragen worden.
Erst 1886 hätten Darmstädter
Damen eine Vereinsfahne in den Landesfarben, dazu
Paradeschläger und
Schärpen für den "Frackwichs" des Vorstands gestiftet. Anlässlich des
Festzugs zum 500. Geburtstages von Johannes Gutenberg in Mainz sei für
die Vorstandsmitglieder "Vollwichs" mit schwarzer Pekeschenjacke,
weißer Hose und Stulpenstiefel angeschafft worden.
Im
Jahr 1936 habe sich der Verein auflösen müssen, aber als Kameradschaft
"Franz von Sickingen" weiterleben können. Das Vereinshaus wurde bei
einem Luftangriff im September 1943 zerstört.
Am 11. 1.1948
wurde der Verein neu gegründet. 1955 wurde die Hausruine durch einen
Neubau ersetzt. Heute verfügt der Verein über 18 Studentenzimmer.
Seit
1980 gehörten "dem
Verein auch Damen an, wodurch das moderne und
weltoffene Vereinsleben ganz wesentliche Impulse" erhalten
hätte.
Aktuell (2014) umfasst der Verein etwa 200 Ehemalige und 45 aktive
Studentinnen und Studenten.
Alte
Darmstädter Burschenschaft Germania, Alexandraweg 6
Die
Burschenschaft wurde am 2.11.1869 als Burschenschaft Germania
gegründet. Das Gründungslokal war der Erbacher Hof, die heutige
Brauerei Grohe.
1925 wurde das Haus im Alexandraweg 6
erworben.
In der NS-Zeit wurde die Burschenschaft ab
Wintersemester
1935/36 als Kameradschaft weitergeführt. 1943 wurde das Haus bei einem
Bombenangriff stark beschädigt.
Schon 1946 konnte die
Burschenschaft wieder aktiv werden. Im Jahr 1950 trat sie der Deutschen
Burschenschaft bei. Das zerstörte Haus wurde wieder aufgebaut und 1963
bezogen.
1967 nahm sie den Namen Alte Darmstädter
Burschenschaft Germania an.
Sie ist pflichtschlagend und
Farben tragend (schwarz-weinrot-gold). Ihr Wahlspruch lautet "Ehre!
Freiheit! Vaterland! - Einigkeit macht stark"
Als
wichtigstes
Ziel ihrer Mitglieder gilt der Burschenschaft, das Studium zu meistern.
"Zum
pflichtschlagenden Prinzip an dieser Stelle vielleicht erst einmal so
viel: Das Schlagen, also das Betreiben des Studentischen Fechtens, ist
ein Hauptmerkmal, an dem man studentische Verbindungen generell
unterscheiden kann. "Schlagen" ist für uns ein Stück Tradition -
bewährt zur Kennzeichnung unseres Bundes nach außen und zur Stärkung
des Zusammenhaltes nach innen. "Schlagen" ist aber auch Sport und Übung
in Disziplin und Selbstbeherrschung. Wir trainieren mit einem
Fechtmeister - saubere Schläge und gute Deckung."
Im
Jahr
2000 hat sie nach Peters den damaligen CDU-Bundestagsabgeordneten
Martin Hohmann zu einem Vortrag eingeladen. Hohmann schrieb in der
rechtskonservativen Wochenzeitung Junge Freiheit und wurde 2003 aus der
CDU-Bundestagsfraktion und 2004 aus der CDU wegen antisemitischen
Äußerungen ausgeschlossen.
Im Jahr 2005 fand Peters auf der
Homepage einen Link zur rechten Wochenzeitung Junge Freiheit, die auch
im Verfassungsschutzbericht Erwähnung fand.
Die Burschenschaft
ist offen für Ausländer, nahm auch Kriegsdienstverweigerer auf, jedoch
keine Frauen.
Sie ist Mitglied in der Deutschen Burschenschaft.
Siehe
auch Darmstädter
Burschenschaft Germania
Arminia
Technische Verbindung
Die TV Arminia wurde am
22.5.1924 an der
Hessischen Landesbaugewerkschule Darmstadt gegründet. Sie ist eine
gemischte, Farben tragende (grün-gold-schwarz) und nicht schlagende
Verbindung, die technisch-naturwissenschaftlich orientiert und weder
konfessionell noch politisch gebunden ist und keinem Dachverband
angehört.
Die Verbindung konnte offenbar bis 1937 arbeiten,
denn erst am 16.5.1937 fand die letzte Sitzung des AHV
(Altherrenverband) vor dem Zweiten
Weltkrieg mit einer Besprechung über seinen Fortbestand statt.
Die
erste Versammlung nach dem Zweiten Weltkrieg fand am 1.10.1949 mit 19
Arminen statt.
Im Dezember 1988 wurden die ersten Zimmer in
einem Haus im Donnersbergring 74 angemietet, 1990 das gesamte Haus. Es
wurde 1996 wieder aufgegeben. Am 15.9.1993 wurde der Neubau in der
Gardistenstraße 21 mit 14 Zimmern und einem Gemeinschaftsraum belegt.
Von 2005 bis 2010 wurde das Gebäude in der Bleichstraße 37 als
Konstante der Verbindung genutzt.
Am 1.10.1992 wurde die erste
Studentin aufgenommen.
ATV Darmstadt,
Nieder-Ramstädter Straße 140
Der Turnbund wurde
am 14.7.1894
gegründet. Der Wahlspruch lautet "Einig
und stark".
In einer
Selbstdarstellung heißt es u. a. "Wir,
die Akademische Turnverbindung
(ATV) Darmstadt im Akademischen Turnbund (ATB), sind eine "schwarze"
Verbindung - nicht etwa politisch (da sind wir farbenfreudiger),
sondern weil wir das Tragen von Mützen und Bändern ablehnen und nicht
"schlagen"".
Ihr Haus verfügt über 18 Zimmer,
die "an
männliche Studenten aller Fachrichtungen" vermietet
werden. Also sind
offenbar Frauen nicht zugelassen.
Sie betonen, dass für sie
die Nationalität sekundär sei. "Lediglich
die Beherrschung der
deutschen Sprache und ein Verständnis für die mitteleuropäische Kultur
sind wünschenswert. Das leisten des Wehrdienstes ist ebenfalls kein
Kriterium für eine Aufnahme" heißt es auf ihrer Homepage.
Auch hätten
weder Parteipolitik oder Religionszugehörigkeit einen Einfluss auf ihr
Verbindungsleben.
Chattia
Corps, Klappacher Straße
106
Das Corps wurde am 1.1.1894 gegründet und
ist eine
Farben tragende (schwarz-grün-rot) und schlagende Verbindung. Selbst
bezeichnen sie sich als "freie
und aufgeschlossene Studenten...".
Das
Corpshaus ist die "Villa Morneweg", ein Haus, das 1902/03 für
Oberbürgermeister Morneweg erbaut wurde und seit 1955 Sitz des Corps
ist.
Das Corps ist Mitglied im Weinheimer Senioren-Convent.
Cheruskia
Landsmannschaft, Moserstraße 12
Die Landsmannschaft wurde am 14.4.1876 gegründet, ist schlagend und Farben tragend
(schwarz-weiß-rot).
Der Wahlspruch lautet:
"Einer für alle, alle für einen!"
"Unser Ziel ist die Formung unserer
Mitglieder in charakterlicher, geistiger und staatsbürgerlicher
Hinsicht. Dieses streben wir durch Vortragsabende, Diskussionskreise,
Leibesübungen und Sportmensur, frohe Feste und besinnliches
Zusammensein, sowie anderes mehr, an"
heißt es in einer Selbstdarstellung von 1966. Sie ist Mitglied im Coburger Convent.
Im Vorgarten des Corpshauses in der Moserstraße sind Flaggen der Landsmannschaft und ihres Dachverbands
gehisst (siehe Abbildung):
Die Farben Schwarz-Weiß-Rot der linken Flagge standen auch von 1871 bis 1919 für die Nationalflagge des Deutschen Reiches und von
1933 bis 1935 für die Flagge des "Dritten Reichs" der Nationalsozialisten. Die rechte Flagge in den Farben
Weiß-Grün-Rot-Weiß repräsentiert den Coburger Convent, den Dachverband von ca. 100 Studentenverbindungen.
-
- Die auch als Reichsflagge bekannte Flagge ist am Haus der Landsmannschaft Cheruskia aufgezogen (2020)
Corps
Franconia, Alfred-Messel-Weg 3
Das Corps wurde am
16.11.1889 von acht
radfahrbegeisterten Studenten als "Academischer Radfahrer Verein"
gegründet. Die Umwandlung in eine Verbindung erfolgte1893. Seit 1895
ist sie Mitglied im Dachverband Weinheimer-Senioren-Convent (WSC).
Nach
eigenen Angaben löste sie sich 1935 selbst auf, da "unsere Mitglieder
sich mit den Prinzipien des NS-Studentenlebens nicht einverstanden
erklärten", schreibt Peters, der jedoch Zweifel an dieser
Aussage wegen
der positiven Einstellungen des WSC gegenüber dem NS-Regime anmeldet.
An
der Außenwand ihres Verbindungshauses sind drei Tafeln
angebracht, auf
denen sie ihrer Toten des Ersten
und Zweiten Weltkrieges gedenkt.
In
einer Selbstdarstellung von heute betont sie ihre Einstellung als
unpolitische und liberale Studentenverbindung. Sie umfasse ca. 20
Studenten unterschiedlicher Nationalität.
Sie ist
pflichtschlagend und Farben tragend (schwarz-weiß-lindgrün). Jeder
Korporierte muss mindestens vier Mensuren absolvieren.
Der
Wahlspruch lautet: "Nec
temere, nec timide!" (Sei besonnen, fürchte
dich!).
Darmstädter Burschenschaft
Germania,
Alexanderstraße 21-23
Die Burschenschaft Germania
wurde am
2.11.1869 in den Räumen der heutigen Brauerei Grohe gegründet.
Auch
in der Zeit der Nationalsozialisten, so schreibt sie selbst, hat die
Germania nicht als Organisation mit burschenschaftlichem Geist
aufgehört zu existieren! Auf betreiben "Alter Herren" der Germania habe
sich 1919 in Berlin die Deutsche Burschenschaft (DB) geformt. Von 1919
bis 1935 habe sie zu den acht Burschenschaften gehört, die den
Hauptausschuss der DB bildete.
Über die Zeit 1933
schreibt sie weiter:
"Ebenfalls aus der Germania
stammte der "Führer" der Deutschen Burschenschaft, Dr.-Ing. Otto Schwab,
der gebeten wurde, die Interessen der DB gegenüber der 1933 an
die Macht gekommenen NSDAP
zu vertreten. Leider konnte Otto Schwab sein
Ziel, den Erhalt der DB innerhalb der "Reichsstudentenführung der
NSDAP" nicht durchsetzen. Unter seinem Nachfolger Glauning von der
Germania Marburg löste sich die DB 1935 in Eisenach auf. Nach der
Auflösung der DB beschloß die Germania, versuchsweise mit der NSDStB
zusammenzuarbeiten. Die Aktivitas suspendierte und zeigte die Auflösung
der Hochschule an. Die Altherrenschaft wandelte sich in den Verein
alter Darmstädter Germanen um. Die Beratungen mit dem NSDStB ergaben,
daß die Aktivitas gemeinsam mit einer damals neu gegründeten
Kameradschaft verschmelzen sollte. Die daraus entstandene Kameradschaft
Friedrich Friesen war die erste Kameradschaft an der TH. An ihrem
Gründungstag, dem 15. Dezember 1937, traten der Kameradschaft siebzig
Mitglieder des Vereins alter Darmstädter Germanen als Altherrenschaft
bei. Die Aktivitas der Germania übernahm bald nach Gründung der
Kameradschaft die Führung, um sie nach dem Vorbild ihrer aufgelösten
Burschenschaft weiterzuführen. Diese Führung wurde bis zum Schluß trotz
Schwierigkeiten mit der NSDStB nicht aufgegeben. Mit dem Zusammenbruch
des Dritten Reiches ging auch die Auflösung der Kameradschaft einher".
Nach
mehreren Etappen kam es am 19./20 Juni 1949 zur Neugründung der
Burschenschaft Germania. Sie trat der DB bei. Auf das Pflichtschlagen
wurde verzichtet.
Über die Auseinandersetzung über
die Mensur heißt es weiter:
"Auf dem Burschentag
1954 in Regensburg änderte die DB ihre Grundsätze und beschloß die
Einführung der Bestimmungsmensur. Hierdurch ergaben sich für die
Germania ernste Konflikte. Die Mehrheit der Alten Herren sprach sich
dafür aus, die Bestimmungsmensur zu übernehmen, um in der DB verbleiben
zu können. die Aktivitas hielt jedoch an ihren Grundsätzen fest. Am 16.
April 1955 trat der Teil der Altherrenschaft aus der Burschenschaft
Germania aus, der für den Verbleib der Germania in der DB war. Auf dem
darauffolgenden Burschentag in Landau 1955 trat unsere Burschenschaft
aus der DB aus, gleichzeitig wurde eine von den ausgetretenen Alten
Herren geführte neue Verbindung Germania als probende Burschenschaft in
die DB aufgenommen. Am 22. April 1959 wurde zumindest rechtlich durch
einen Vergleich der Streit der beiden Gemaniae beigelegt. Es wurde
grundsätzliche Gleichberechtigung, das Tragen der gleichen Farben und
des gleichen Namens mit den jeweiligen Zusätzen "an der TH" und "in der
DB" vereinbart. Heute existieren die beiden Verbindungen unter den
Namen Darmstädter Burschenschaft Germania und Alte
Darmstädter
Burschenschaft Germania".
In
einer Selbstdarstellung
von 1966 heißt es: "Die
Burschenschaft ... sieht ihre Aufgabe darin,
ein zeitgemäßes studentisches Leben in der Gemeinschaft zu
verwirklichen. Im Aufbau demokratisch .... Die Pflichtmensur wird als
unzeitgemäß abgelehnt...."
Der Wahlspruch lautet: "Ehre,
Freiheit, Vaterland!". Sie ist fakultativ schlagend und
Farben tragend
(schwarz-weinrot-gold).
Die Burschenschaft betont, dass sie
auch ausländische Mitglieder aufnehme, jeder sei willkommen, "der in
unsere Gruppe passt". Zur Aufnahme von Studentinnen habe
man sich
bisher nicht entschlossen. Es wäre allerdings falsch, ihnen deshalb
Frauenfeindlichkeit vorzuwerfen, betonen sie.
-
- Brigitte Zypries zu Besuch bei der Burschenschaft Germania (2014) [17]
Die
sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Darmstadt
und Darmstädter SPD-Parteivorsitzende Brigitte Zypries, im Nebenamt
auch Parlamentarische Staatssekretärin, ist am 14. Juli 2014 bei der
Darmstädter Burschenschaft Germania bei einem "Burschenschaftlicher Abend mit
Brigitte Zypries“ aufgetreten (siehe Foto rechts). Die
Autoren wissen nicht,
was Frau Zypries dort gesagt hat. Die Autoren wissen aber, dass diese
Burschenschaft dem Wahlspruch "Ehre,
Freiheit, Vaterland!" sich verpflichtet fühlt und
fakultativ schlagend ist. Frauen sind dort noch immer ausgeschlossen.
Ausländische Mitglieder werden aufgenommen, wenn sie in die Gruppe
passen. Mit ihrem Besuch hat Brigitte Zypries dieser
Burschenschaft, deren politische Einstellungen einer demokratischen,
pluralistischen und freiheitlichen Gesellschaft in vielen Belangen
nicht gerecht werden, zu einer gesellschaftlichen Aufwertung verholfen.
DHG
Fidelitas-Karlstein, Müllerstraße 16
Die Deutsche
Hochschulgilde Fidelitas wurde am 26.6.1983 von 5 Studenten der
damaligen Technischen Hochschule und der Fachhochschule Darmstadt
gegründet.
Ihre Wurzeln reichen zurück in das Jahr 1956, als
sich in Darmstadt die studentische Gemeinschaft "Ostdeutsche
Studentengruppe Darmstadt" gründete.
Sie ist nichtschlagend,
farbenführend und Farben tragend (grün-weiß-blau) und nimmt auch
weibliche Studierende auf.
Der Wahlspruch lautet:
"Freundschaft, Ehre,
Naturverbundenheit".
Als Zielsetzung
ist in der Satzung u. a. formuliert "gemeinsam nach Kräften dazu
beizutragen, dass Frieden, Recht und Ordnung im Sinne des Grundgesetzes
in der Bundesrepublik Deutschland und in Europa erhalten bleiben und
durch gemeinsame Betätigung in der freien Natur nach Gesundheit und
körperlicher Ertüchtigung zu streben und zugleich das Verständnis für
Natur und Umwelt zu fördern."
Sie ist Mitglied der Deutsche
Gildenschaft.
Erato
Sängerschaft, Wolfskehlstraße 122
Die
Sängerschaft Erato wurde am 16.5.1861 gegründet. Sie ist Farben tragend
(dunkelblau-weiß-hellblau) und fakultativ schlagend. Ihr Wahlspruch
lautet: "In Friede und in Streit, ein Lied ist gut Geleit".
Sie
ist Mitglied in der Deutschen Sängerschaft (Weimarer CC).
Frankenstein
Burschenschaft im Schwarzburgbund (nicht aktiv)
Die
Burschenschaft wurde am 23.4.1921 gegründet, ist Farben tragend
(blau-silber-schwarz) und nichtschlagend. In einer Selbstdarstellung
von 1966 bezeichnete sie sich als politisch und konfessionell
ungebunden. Als ihr "Heim" wurde damals die Rheinstraße 27 angegeben.
Sie ist Mitglied im Schwarzburgbund.
Frisia
Darmstadt, Alexandraweg 14
Die Burschenschaft
Frisia wurde am
6.2.1885 als "Akademischer Pharmazeutenverein" gegründet. Ein Jahr
später erfolgte die Umbenennung in "Pharmazeutische Verbindung Frisia"
und schließlich 1891 in Burschenschaft Frisia.
Ihr erstes
Haus eröffnete sie 1903 in der Roßdörfer Straße.
Offenbar
konnte die Burschenschaft in der NS-Zeit weiter bestehen, denn von 1924
bis 1941 hatte sie ihr Haus im Prinz-Christians-Weg 11 und bezog 1955
das neu erbaute Haus im Alexandraweg 14.
Sie ist Farben
tragend (schwarz-weiß-hellblau). Alle Mitglieder erlernen das
studentische Fechten, die Teilnahme an der Mensur ist jedoch freiwillig
(fakultatives Prinzip). Der Wahlspruch lautet: "Einig und treu".
In
einer Selbstdarstellung von 1966 heißt es:
"Sie
versucht, ihre Mitglieder zu ehrenhaften, tüchtigen Menschen zu
erziehen, die bereit sind, sich für eine freiheitliche
Gesellschaftsordnung, ganz besonders in ihrem Vaterlande, einzusetzen.
... Unter anderen fordert sie von ihren Mitgliedern eine genügende
Mensur".
Im Juni 1997 trat sie aus der Deutschen
Burschenschaft aus und ein Jahr später in die Neue Deutsche
Burschenschaft ein.
Sie nimmt alle deutschen Studenten auf,
Zivildienstleistende waren unerwünscht, aber es gab Ausnahmen, Frauen
werden nicht aufgenommen.
In einer Dokumentation des AStA
Göttingen wird die dortige gleichnamige Burschenschaft als
pflichtschlagend, reaktionär und militaristisch eingeschätzt.
Gesellschaft
Burg, Roquetteweg 53
Die Gesellschaft Burg wurde
1897
gegründet, trägt keine Farben und ist nichtschlagend.
Gothia
Darmstädter Burschenschaft, Wilhelminenstraße 26
Die
nicht
schlagende fakultativ Farben tragende (schwarz-rot) Burschenschaft
wurde am 18.6.1955 gegründet. Der Wahlspruch lautet: "Einigkeit, Recht
und Freiheit".
Die Mensur lehnt sie in jeglicher Form ab.
Sie
nimmt seit 1995 auch Frauen als Mitglieder auf. Konfessionell und
politisch bezeichnet sie sich als ungebunden. Sie untersteht keinem
Dachverband.
"Unser Ziel ist ein
gutes und zügiges Studium",
formuliert sie kurz und bündig. Ihr Haus in der Wilhelminenstraße mit
22 Zimmern befindet sich seit den 50er Jahren "in Gothenhand".
Unter
"Unsere Grundsätze"
heißt es u. a.:
"Zur Förderung einer
größeren politischen Einheit bemühen wir uns um menschliche Beziehungen
und gegenseitiges Verständnis, auch über unsere Grenzen hinaus. Das
Streben nach Einigkeit betrachten wir als wesentliche Grundlage jeder
Gemeinschaft, wobei Recht und Freiheit durch eine menschenwürdige
Ordnung gewahrt werden müssen".
Hassia
Corps,
Richard-Wagner-Weg 36
Das Corps wurde am
27.9.1840 von sieben
Studenten gegründet und ist eine Farben tragende (grün-weiß-rot)
schlagende Verbindung. Der Wahlspruch lautet: "Einer für Alle, Alle für
Einen".
Das Corps musste nach eigener Angabe den
Aktivenbetrieb am 12. Oktober 1935 einstellen. Jedoch hätten die
Altherrenschaft im Untergrund weiterbestehen können.
Nach
dem Zweiten Weltkrieg sei das Corps Hassia am 11. Juni 1949
rekonstituiert
worden.
"Seine Mitglieder haben
sich im Bewusstsein der Werte
gemeinschaftlichen Lebens zusammengefunden. Als Studierende einer
deutschen Hochschule wollen sie in geistiger Auseinandersetzung mit
Vergangenheit und Gegenwart unter gegenseitiger Unterstützung und
Erziehung zu verantwortlicher Lebensführung finden" heißt
es in einer
Selbstdarstellung von 1966.
Auf ihrer Homepage gibt
sie unter dem Begriff "Vielfalt" ihre Haltung kund:
" Das
Corps Hassia zeichnet sich auch durch eine große Vielfalt seiner
Mitglieder aus:
- eine große
Breite an Studiengängen,
diverse Hochschulen
- verschiedenste
Berufsbilder -
Ingenieure, Professoren, Unternehmensberater, Geschäftsführer, Lehrer,
Journalisten, Juristen und viele mehr
- Corpsbrüder
aus allen
Teilen Deutschlands und der Welt
- alle
Generationen: vom
jungen Studenten bis zum 90-jährigen Pensionär
- verschiedenste
Charaktere: Partygänger und Ruhige, Leidenschaftliche
und Bedachte, Sportskanonen und Gemütliche
- vielfältige
politische Überzeugungen, das Corps gibt keine Richtung vor
- unterschiedliche
Weltbilder, unterschiedliche Religionen
- vielgestaltige
Lebensmodelle innerhalb einer Gemeinschaft von 150
Corpsbrüdern
- sehr
unterschiedliche private und berufliche
Erfahrungen"
Das Corps ist Mitglied im Weinheimer
Senioren-Convent.
1995 war der damalige Präsident des
Zentralrats der Juden in Deutschland der Einladung des Corps Hassia zu
einem Vortrag gefolgt.
Hasso
Borussia
Landsmannschaft, Dieburger Straße 193
Die
Landsmannschaft
wurde am 10.1.1898 gegründet. 1925 bezog sie ihr erstes eigenes
Verbindungshaus in der Dieburger Straße 190, das im Jahr 1936 verkauft
wurde.
Über die NS-Zeit heiß es auf den Homepage: "1935
Auflösung der Verbindungen in Kameradschaften". Ihr
Gemeinschaftsleben
sei durch das nationalsozialistische Verbot unterbrochen worden.
Im
Januar 1950 fand die Neugründung unter dem Namen "Akademischer
Freundebund" statt und im Januar 1950 die Umbenennung in "Hasso
Borussia".
Am 10.1.1955 fand die Einweihung ihres jetzigen
Hauses statt.
In der Erläuterung ihres Wappen
heißt es u. a. :
"Im linken unteren Feld
befinden
sich zwei zu einem oben offenen Kranz geformte grüne Eichenblätter auf
weißem Grund, belegt mit zwei sich kreuzenden Schlägern, in deren Körbe
die Bundesfarben eingefügt sind. In dem oberen und den beiden mittleren
von den Klingen gebildeten Winkeln erscheinen die Buchstaben G U N für
Gladius Ultor Noster (lat.: Das Schwert ist unser Rächer), darüber das
Gründungsdatum, der 10.1.1898."
Sie ist schlagend
und Farben tragend (schwarz-weiß-orange). Der Wahlspruch lautet:
"Einig, treu, deutsch!"
"Als Landsmannschaft ist
sie in
politischen, konfessionellen und gesellschaftlichen Dingen neutral.
Farbentragen und Fechten von Bestimmungsmensuren sind aus der Tradition
gewachsene Formen, die Haltung und äußeres Auftreten der Korporation
bestimmen" lesen wir in einer Selbstdarstellung von 1966.
Außerdem
bekennen sie sich "unmissverständlich
zu Freiheit und Demokratie, zur
rechtsstaatlichen Grundordnung ...". Sie haben sich dem
Dachverband
Coburger Convent angeschlossen.
K.St.V.
Moenania-Starkenburg, Rosenhöhweg 4
Die
Verbindung wurde am
5.6.1901 als K.St.V. Moenania gegründet (K.St.V. = Katholische
Studentenverbindung)
In der NS-Zeit habe
sie sich freiwillig aufgelöst und 1948 wieder gegründet.
1985
erfolgte der Zusammenschluss zur K.St.V. Moenania-Starkenburg. Sie ist
farbenführend (rot-weiss-blau) und nichtschlagend. Ihr Verbindungshaus
wurde 1956 erbaut und 1987 erweitert.
In einer
Selbstdarstellung von 1966 heißt es (noch):
"Wir sind eine
nicht Farben tragende, akademische Verbindung. ... Wir wollen das
Studium unter den Gesichtspunkten religio, scientia, amicitia
gestalten."
Der
Wahlspruch lautet: "Deus,
Honor, Patria" (Gott, Ehre, Vaterland).
Sie
ist Mitglied im Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine.
Merovingia
Turnerschaft, Alexandraweg 1
Die Turnerschaft
wurde am
15.4.1899 gegründet, ist schlagend und Farben tragend
(violett-gold-grün) und hat sich dem Dachverband Coburger Convent
angeschlossen. Der Wahlspruch lautet: "Scientia et
amicitia" (Wissenschaft und Freundschaft).
Auf
ihrer Homepage lesen wir:
"Unsere Bundeskultur ist
geprägt durch unsere Vielseitigkeit und Gemeinschaftlichkeit. Wir sind
eine Gruppe von Studenten, die sich aus verschiedensten Charakteren und
Herkünften zusammensetzt. Die Turnerschaft Merovingia steht für
Toleranz und akademische Freiheit ein und verfolgt keine politischen,
konfessionellen oder fachlichen Ziele. Die Mitglieder der Turnerschaft
Meroviniga werden nicht nach sozialer oder nationaler Herkunft gewählt".
Musische
Gruppe Auerbach, Riedlingerstraße 3
Die
Verbindung ist eine
nicht schlagende und nicht Farben tragende Verbindung mit
musisch-musikalischer Zielsetzung, die am 9.11.1898 gegründet wurde.
Sie ist Mitglied im Sondershäuser Verband Akademisch-Musikalischer
Verbindungen.
Nassovia KDStV,
Alexanderstraße 27
Die Katholische Deutsche
Studentenverbindung (KDStV) Nassovia wurde am 28. Oktober 1896
gegründet. Ihr erstes Haus lag am Ballonplatz 5 (heute oberes Ende der
Magdalenenstraße).
Im Jahr
1938 stellte sie ihren aktiven Betrieb ein.
Sie gründete
sich 1949 wieder. 1958 bezog sie das Haus in der Alexanderstraße 27 mit
21 Zimmern.
Sie ist eine nicht schlagende, Farben tragende
(dunkelblau-weiß-lindgrün) Verbindung.
Der Wahlspruch
lautet: "Fortiter in re
- suavieter in modo" (Stark in der Sache -
Milde in der Art)
Nach eigenen Angaben sind zur Zeit (2014)
etwa 30 Studenten verschiedener Fachrichtungen bei ihr aktiv. Sie sei
damit eine der größten Studentenverbindungen in Darmstadt. Die
Mitgliedschaft kann bei ihr "ohne
Ansehen der Nationalität und auf
Lebenszeit erworben" werden.
Die vier Prinzipien "Religio,
Amicitia, Scientia und Patria" prägten das
Verbindungsleben:
Der
"katholische Glaube sei
ihre gemeinsame Basis und der lebendige Kern"
des Verbindungslebens.
Es sollen fach- und
generationsübergreifende Freundschaften fördern und zum gegenseitigen
Respekt aller Generationen beitragen.
Das Studium sei "ein
zentraler Grund unseres Zusammenfindens".
Sie
seien parteipolitisch unabhängig, das Engagement gleichwohl politisch.
Sie engagierten sich "für
die Belange unserer Gesellschaft, sowie für
unser Land und seine freiheitliche-demokratische Grundordnung".
Da
im Internetauftritt Frauen nicht erwähnt werden, wird davon
ausgegangen, dass Frauen die Mitgliedschaft versagt wird.
Sie
ist Mitglied im Cartellverband der Katholischen Deutschen
Studentenverbindungen.
Nibelungia
Brünn KDStV,
Osannstraße 39
Die Verbindung wurde am
15.11.1899 an
der Technischen Universität in Brünn im heutigen Tschechien gegründet,
ist Farben tragend (rot-weiß-gold) und nichtschlagend.
Der
Wahlspruch lautet: "Für
Wahrheit, Freiheit, Recht".
"Ihre
Mitglieder sind davon überzeugt, daß in der heutigen, auf Gewinnstreben
ausgerichteten Massengesellschaft der studentischen Korporation
besondere Bedeutung zukommt" heiß es u. a. in einer
Selbstdarstellung
von 1966.
Heute lesen wir auf der Homepage u. a.:
"Als
Studenten und Akademiker interessieren wir uns für politische und
gesellschaftliche Entwicklungen. Wir sind parteipolitisch ungebunden,
dabei lehnen wir links- oder rechtsextremes Gedankengut ausdrücklich
ab. Wir unterstützen den europäischen Einigungsprozess. Bei Nibelungia
zählt nicht die Staatsangehörigkeit oder Herkunft. Du musst Dich mit
der freiheitlich-demokratischen Grundordnung unseres Landes
identifizieren können".
Ihr Haus in der Osannstr. 39
ist eine ehemalige 1953 erbaute Arztvilla.
Sie ist Mitglied
im Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen.
Normannia
Landsmannschaft, Prinz-Christians-Weg 4
Die
Landsmannschaft
wurde am 2.2.1871 gegründet.
Der Wahlspruch lautet: "Einer
für alle, alle für einen!"
"Die Landsmannschaft
Normannia
ist eine Farben tragende (weinrot-weiß-gold) und schlagende Verbindung,
die auf dem Grundsatz der Freundschaft aufgebaut ist und als Lebensbund
besteht. Durch regelmäßige Zusammenkünfte werden Geselligkeit und
Frohsinn gepflegt, wobei die gegenseitige Erziehung der Bundesbrüder zu
verantwortungsbewußten Menschen mit einem echten Gemeinschaftssinn
oberstes Gebot ist. Innerhalb des Bundes kennen wir lediglich
Grundsätze der Freundschaft und der gegenseitigen Achtung und
Unterstützung bei Außerachtlassung jeglicher politischer und religiöser
Tendenzen" heißt es in einer Selbstdarstellung von 1966.
Sie ist
Mitglied im Coburger Convent.
Obotritia
Corps, Stiftstraße 6
Das Corps wurde am 17.3.1861
als
Landsmannschaft in Hannover gegründet, musste den Betrieb aber bereits
1880 mangels Nachwuchs einstellen. 1898 wurde in Karlsruhe ein zweiter
Versuch gestartet, wechselte jedoch 1898 nach Darmstadt und trat ein
Jahr später dem Weinheimer Senioren Convent (WSC) bei.
In
der NS-Zeit konnte der Verein den Betrieb bis 1939 aufrechterhalten.
Nach
dem Krieg gründete sich das Corps zunächst unter dem Namen
"Studentenclub Mecklenburg" wieder, änderte den Namen 1949 in "Club
Obotritia" und schließlich 1951 in "Corps Obotritia".
Das
Corps ist schlagend und Farben tragend (blau-gelb-rot).
"Das
Corps Obotritia hält seine Mitglieder zu Taktgefühl, Sachlichkeit und
Selbstzucht an; es legt Wert auf die Erfüllung der studentischen,
beruflichen und staatsbürgerlichen Pflichten und sucht jede religiöse,
politische und wissenschaftliche Freiheit in toleranter Weise zu
wahren. Den Mensursport betrachtet das Corps als
gemeinschaftsförderndes Element, das der Einsatzbereitschaft, der
charakterlichen Festigung und der körperlichen Ertüchtigung dient"
heißt es in einer Selbstdarstellung von 1966.
Zur politischen
Ausrichtung schreibt Peters: "Das
Corps, das sich zur Förderung einer
schlagenden Korporation in St. Gallen nicht zu schade ist, mit der
rechtsextremen Brünner Burschenschaft Libertas Aachen in einem eigens
dafür gegründeten "Falkenburger Förderverein" zusammen zu arbeiten".
"Der
Grundsatz der demokratischen Ordnung war und ist neben dem Lebensbund
eines der wichtigsten Prinzipien in der Tradition unserer Verbindung"
heißt es in der Selbstdarstellung.
Im Gegensatz zu einem
Wohnheim, wo die Bewohner "von
irgendeiner übergeordneten Instanz wild
auf verschiedene Häuser und Flure verteilt werden",
suchten sie ihre
Leute selbst aus. So entstehe ein sehr interessanter Mix aus
sympathischen, aber trotzdem unterschiedlichen Charakteren mit diversen
Nationalitäten.
Das Corps hat nach eigenen Angaben 220
Mitglieder. Frauen werden im Internetauftritt nicht thematisiert, so
dass davon auszugehen ist, dass sie keine Aufnahme finden.
Rheinpfalz
KDStV, Frankfurter Straße 15
Die nicht schlagende
und Farben
tragende (rostbraun-weiss-dunkelblau) Verbindung wurde am 17.7.1921 an
der Technischen Hochschule Darmstadt gegründet. Der Wahlspruch lautet:
"Deutsche Ehre,
deutsches Recht".
Ihre vier Prinzipien
lauten: "religio,
scientia, amicitia und patria" (Glauben, Wissenschaft,
Freundschaft und Vaterland).
Sie ist Mitglied im
Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen.
Rhenania
Corps, Dieburger Straße 65
Das Corps wurde am
12.6.1872
gegründet, ist schlagend und Farben tragend (violett-weiss-gold). Das
Corpshaus in der Dieburger Straße wurde bereits 1897 erworben.
Es
werden nur männliche Studenten aufgenommen, gegenwärtig hat das Corps
228 Mitglieder, von denen 28 aktiv sind.
Es ist Mitglied im
Weinheimer Senioren Convent und "bekennt
sich seit seiner Stiftung am
12.6.1872 zu den freiheitlich-demokratischen Grundprinzipien in Staat
und Gesellschaft ... ."
Der Wahlspruch lautet: "Fidelitas,
concordia, virtus" (Treue, Eintracht, Tugend).
Zu
ihren Zielen heißt es auf der Homepage:
"Diese Ziele
unseres Corps setzen voraus, dass alle Corpsbrüder den Idealen und
Leitprinzipien verpflichtet sind, die das Wesen des Corps ausmachen. Es
sind diese:
- Toleranz und
Achtung der menschlichen Würde
insbesondere gegenüber Andersdenkenden hinsichtlich ethischen,
religiösen und politischen Fragen.
- Freiheit und
Verantwortung, die menschliche und gesellschaftliche Entwicklungen
kennzeichnen und durch individuelles und gemeinschaftliches Verhalten
untermauert werden.
- Freundschaft
und Hilfsbereitschaft
als Voraussetzung für Vertrauen und Verläßlichkeit für das Erreichen
gemeinsamer Ziele.
- Führung und
Engagement, verwirklicht
durch Vorbild, Leistung und Förderung.
- Geselligkeit
und
Spaß beim gemeinsamen Studieren und Feiern.
- Pflege von
corpsstudentischen Traditionen und gesellschaftlichen Umgangsformen.
Die angestrebten Ideale erfordern Mut und Ausdauer. Das notwendige
Stehvermögen trainieren wir auch im studentischen Fechten."
"Zur
Festigung des Charakters und der Entschlußkraft pflegen wir die
Sportmensur" heißt es in einer Selbstdarstellung von 1966
Rheno-Markomannia
Darmstädter Burschenschaft, Jahnstraße 130
Die
Burschenschaft
wurde am 15.11.1894 gegründet, sie ist Farben tragend
(grün-gold-karmesingold) und fakultativ schlagend. Die Mütze ist grün.
Der
Wahlspruch lautet "Einigkeit
in Ehre, Recht und Freiheit". In
Erläuterung zu ihrem Wahlspruch führen sie u. a. aus:
"Nur
in Freiheit kann der Mensch leben. Unsere Welt sei frei von äußerem
Zwang, sie sei aber getragen von der freien Entscheidung des
Sich-Einordnens in die Gemeinschaft zum Wohle der Allgemeinheit und für
uns selbst. Die Freiheit sei durchdrungen von dem Bewusstsein der
Verpflichtung und Bindungen zu den anderen Mitgliedern der menschlichen
Gesellschaft, zu unserem Vaterlande und zu Gott".
Sie
stehen zu ihren "Traditionen
und sind nicht ohne Stolz Mitglied unseres
Bundes, distanzieren uns aber sehr bestimmt von "bräunlichen Umtrieben"
mancher Mitglieder anderer Verbindungen, über die in der Presse immer
wieder zu lesen ist".
"Zu unseren
burschenschaftlichen Traditionen gehören unter anderem: die Ausübung
der Basisdemokratie, das Bekenntnis zur freiheitlich demokratischen
Grundordnung, der Wille zur Persönlichkeitsbildung, die Bereitschaft
zum politischen Engagement und die Fähigkeit, Andersdenkenden
aufgeschlossen und tolerant zu begegnen" heiß es weiter
auf der
Homepage.
Sie hat heute ca. 170 Mitglieder. Mitglieder
können werden: Männer, Zivildienstleistende, Studenten an einer
Universität, aber nur Deutsche.
1966 trat sie für "die
friedliche Wiedervereinigung Deutschlands und ein geeintes Europa ein".
Seit 1996 sind sie Mitglied der Neuen Deutschen
Burschenschaft.
Rugia
Burschenschaft, Wienerstraße 95
Die
Burschenschaft Rugia wurde am 1.6.1902 gegründet. Ihr erster Treffpunkt
war der "Hanauer Hof".
Sie ist Farben tragend
(schwarz-rot-gold auf weißem Grund) und fakultativ schlagend, d.h. die
Grundzüge des akademischen Fechtens werden erlernt, doch "eine Partie
mit scharfen Klingen zu schlagen, wird jedem selbst überlassen".
Im
Jahr 1903 wurde darüber diskutiert, sich dem Allgemeinen Deutschen
Burschenbund (ADB) anzuschließen. Dies erfolgte schließlich im Jahr
1906.
Über die NS-Zeit lesen wir auf der Homepage
folgendes:
"Mit der Machtergreifung
der
Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 mussten sich auch die
Korporationen auseinandersetzen. Auch für unsere Rugia bedeutete dieses
Datum einen tiefen Einschnitt. Rugia erhielt den Befehl, sich mit den
Burschenschaften Thuringia-Göttingen, Borussia-Hannover und
Alsatia-Braunschweig zusammenzuschließen und nach Hannover zu gehen.
Die neu gebildete Burschenschaft hieß: Rugia - Hannover. Bereits Anfang
1934 wurde die Selbstständigkeit des ADB aufgehoben, und die 12 durch
Fusion entstandenen "neuen" Burschenschaften wurden geschlossen in die
Deutsche Burschenschaft (DB) überführt. "Rugia-Hannover" konnte trotz
erheblicher Anstrengungen nicht leben, so kehrte Rugia nach knapp zwei
Jahren wieder nach Darmstadt zurück. Im Oktober 1935 löste sich auf der
Wartburg die Deutsche Burschenschaft auf, deren Mitglieder sollten in
Kameradschaften, die dem NSDStB unterstanden, eintreten. So kam es zum
Zusammenschluss unseres AHB mit der Kameradschaft Pfletschinger zur
"Kameradschaft Yorck" 1943 konnte die Kameradschaft ein
repräsentatives Haus in der Bismarckstraße beziehen, das aber 1944 mit
dem schweren Luftangriff auf Darmstadt zerstört wurde".
Und
weiter:
"Nach Kriegsende
begannen einige Alte Herren
und ehemalige Yorcker mit dem Sammeln von Adressen, so dass es im
Oktober 1947 zum ersten AH-Tag in Alsfeld kam. Im folgenden Jahr wurde
die Genehmigung für den "Freundeskreis Runde Ecke" erteilt, der Name
Rugia durfte an der Technischen Hochschule erst seit 1949 wieder
erscheinen. Bei der Wiedergründung der DB am 12. Juni 1950 enthielt
sich Rugia bei der Abstimmung über den Wiedergründungsbeschluss, da auf
dem Burschentag ein intoleranter und reaktionärer Geist festzustellen
war. Nach einer intensiven internen Diskussion wurde am 22. Juli 1950
doch beschlossen, der DB beizutreten".
1990 trat
Rugia aus der Deutschen Burschenschaft (DB) aus, der Altherrenbund
jedoch verblieb bis zu seinem Ausschluß 1995 in der DB. 1997 trat man
der Neuen Deutschen Burschenschaft (NDB) bei. Während ihrer
Mitgliedschaft in der DB habe es mehrfach Konflikte mit der DB gegeben,
da die Rugia "nicht auf
Verbandslinie" war.
Rugia legt
besonderen Wert auf Toleranz und geistige Freiheit; radikales Denken
hingegen wird abgelehnt. Die Burschenschaft legt Wert auf Studenten
verschiedenster Fachrichtungen, Religionen und Nationalitäten. Sie
bezeichnet sich als eine multikulturelle Gemeinschaft mit Aktiven aus
z. B. Belgien, China, Deutschland, Indien, Peru, Polen, Russland und
den USA.
Sie seien ein "reines
Herrenteam", obwohl wiederholt
über die Aufnahme von Frauen diskutiert worden sei. Eine Aufnahme hätte
jedoch erhebliche Investitionen in das Wohnheim und die Abschaffung des
fakultativen Fechtens zur Folge.
Hinsichtlich
ihres Wahlspruches "Freiheit
Ehre, Vaterland" reflektieren sie:
"Wir
sind uns bewusst, dass insbesondere der Begriff Vaterland mit schweren
Hypotheken belastet ist. Allzu oft wurde der Vaterlandsbegriff von
rassistischen und völkischen Ideologen missbraucht. Dies darf sich
nicht wiederholen. Wir wollen ein Deutschland, das alle Menschen, die
hier aufwachsen, gerne und mit Stolz als ihr Vaterland betrachten.
Deutscher Patriotismus muss ansteckend, nicht ausgrenzend sein! Niemand
soll an seiner Abstammung gemessen werden, sondern an seinem Handeln
und seinen Idealen. Wir treten für ein Vaterland als Teil der
Völkergemeinschaft sowie für das Zusammenwachsen der Nationen Europas
ein. ... Wir befassen uns intensiv mit unserer Geschichte und
derjenigen der Studentenverbindungen allgemein".
Anfang
der 50er Jahre wurde das Grundstück Wienerstraße 95 erworben und 1962
schließlich das Rugenhaus mit Wohnräumen für 14 Studenten darauf
eingeweiht.
Suebia Freie Burschenschaft,
Frankfurter Straße 27
Suebia ist eine Freie
Burschenschaft,
die am 14.06.1986 von den drei Gründungsverbindungen TV Arminia, TV
Rheinstein und TV Teutonia gegründet wurde.
Nach
Auseinandersetzung mit den Traditionen, hat sich Suebia gegen das
studentische Fechten entschieden. Allerdings hält sie am Tragen der
Farben (grün-rot-blau) fest.
Der Wahlspruch lautet:
"Einigkeit, Freiheit,
Brüderlichkeit".
Sie fördere das
politische Interesse ihrer Mitglieder, denn sie lege Wert auf politisch
mündige Mitglieder, die sich ihre eigene Meinung bilden. "Die
Verbindung nimmt als solche keine Stellung zu politischen Themen,
jedoch distanzieren wir uns sehr deutlich von allen extremen
politischen Richtungen".
Unter der Überschrift "Unsere
Grundsätze" formuliert sie:
"Religiöse,
gewerkschaftliche, hochschulpolitische und parteipolitische
Betätigungen innerhalb und im Namen der Freien Burschenschaft Suebia
sind untersagt.
Und aktuell:
Die
aktuelle Berichterstattung über interne Vorgänge der Deutschen
Burschenschaft (DB) wirft ein negatives Licht auf Verbindungen und
insbesondere Burschenschaften im allgemeinen. Daher möchten wir, die
Freie Burschenschaft Suebia, uns deutlich von den Vorgängen in der DB
distanzieren. Wir betonen, dass die FB Suebia eine bewusst
dachverbandslose Studentenverbindung ist, die vollkommen unabhängig und
selbstbestimmt agiert. Wir sprechen uns in aller Schärfe gegen
Rassismus und Intoleranz aus. Weitergehend lehnen wir jede Form des
Radikalismus ab. Dies ist nicht mit unseren freiheitlich-demokratischen
Grundwerten vereinbar".
Unitas
Palatia WKStV,
Gutenbergstraße 5
Unitas Palatina im Verband der
wissenschaftlichen katholischen Studentenvereine wurde am 2.11.1920
gegründet, ist nicht schlagend aber farbenführend (gold-weiß-blau).
Der
Wahlspruch lautet "in
necessariis unitas, in dubiis libertas, in
omnibus caritas" (Im Notwendigen Einheit, im Zweifel
Freiheit, in Allem
Nächstenliebe)
Als ihre Prinzipien formuliert der Verein:
VIRTUS
Christliche Lebensführung, geprägt durch soziales
Engagement, Toleranz, Zivilcourage und Aufrichtigkeit.
SCIENTIA
Bildungsstreben, das durch fächerübergreifende
wissenschaftliche Auseinandersetzungen und Erweiterung des allgemeinen
Wissens gefördert wird. Darum organisiert die Unitas regelmäßig
Wissenschaftliche Sitzungen (WS), bei denen alle möglichen Themen
angeschnitten werden
AMICITIA
Freundschaft, die gekennzeichnet ist durch
gegenseitige Hilfsbereitschaft sowie erholsame Geselligkeit und
Zusammengehörigkeit auch über das Studium hinaus.
Sie
ist Mitglied im Unitas-Verband der wissenschaftlichen katholischen
Studentenvereine.
Verein
Deutscher Studenten zu Darmstadt-Köthen, Beckstraße 8
Der Verein wurde am 6.7.1897
gegründet. Er ist nicht schlagend, Farben führend aber nicht
Farben tragend (schwarz-weiß-rot).
Das Haus verfügt über 22 Zimmer. Die Verbindung nimmt seit 1996 ausländische
Studenten und seit Januar 2007 Frauen auf.
Als Ziel formuliert der Verein u. a. "sich
neben dem Studium auch mit sozialen,
politischen und kulturellen Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen".
Darüber hinaus ist der VDSt konfessionell unabhängig, parteilich ungebunden.
"Die
Mitgliedschaft in demokratischen Parteien, Vereinigungen oder in
Gremien der Hochschulpolitik wird begrüßt. Eine parteipolitische
Betätigung einzelner Mitglieder darf nur in eigener Verantwortung und
nicht repräsentativ für den VDSt Darmstadt- Köthen erfolgen",
heißt es
in den Grundsätzen.
Und weiter:
"Ihre
Mitglieder verpflichten sich zu gegenseitigem Respekt und
Hilfsbereitschaft, sowie zur Pflege der deutschen Kultur und deutschen
Sprache. Der Bund tritt für die Verwirklichung und Beachtung der Grund-
und Menschenrechte und für eine freiheitliche, demokratische und
rechtsstaatliche Ordnung unseres Staates ein. Er beschäftigt sich
insbesondere mit geschichtlichen, politischen, sozialen und kulturellen
Themen, vor allem in Hinblick auf Deutschland und Europa“.
Wingolf,
Darmstädter Wingolf, Alexandraweg 7
Der Bund
wurde am
19.5.1899 gegründet, ist nicht schlagend, aber Farben tragend
(schwarz-weiß-gold).
In einer Selbstdarstellung von 1966
heißt es: "Dieser Bund
ist im wesentlichen geprägt, daß seine
Mitglieder ihr Leben als Christen führen wollen, gleich welcher
Konfession sie angehören". Aufgenommen werden auch
Studenten anderer
Nationalitäten.
Die Verbindung gedenkt
ihrer
Kriegsgefallenen der Weltkriege mit einem Denkmal im Wald
südlich der
Ludwigshöhe, bzw. östlich des Schulzentrums Marienhöhe unterhalb des
"Tempels". Wingolf ist Mitglied im Wingolfbund.
Q:
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weitere Quellen sind im Text angegeben.
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