DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Menges, Wilhelm (13.5.1894 Großen-Linden - 15.11.1963 Karlsruhe) war Jurist, der in Darmstadt seine Karriere 1921 begann, unter dem Nazi-Regime erfolgreich, und sie auch nach 1945 bis zum Bundesgerichtshof weiter ungehindert fortsetzen konnte.

Menges, Sohn eines Försters, nahm am Ersten Weltkrieg als Leutnant der Reserve teil und legte 1918 die erste juristische und 1921 die zweite juristische Staatsprüfung ab. Danach trat er in den hessischen Staatsdienst ein.

Bei den Wahlen zur Landessynode der Evangelischen Kirche in Nassau-Hessen im August 1933 kandidierte er als weltlicher Abgeordneter "Justizrat Dr. jur. Wilhelm Menges, Darmstadt" auf der Liste der "Deutschen Christen" und wurde als Stellvertreter von Dr. Alexander Kraell gewählt.

Am 1.4.1934 wurde er zum Landgerichtsdirektor am Landgericht Darmstadt ernannt, und schon 1935 wechselte er zum Reichsgericht und wurde dort 1937 zum Reichsgerichtsrat ernannt.

Menges trat 1939 in die NSDAP ein. Dies hinderte die Bundesrepublik Deutschland nicht, ihn nach 1945 zum Richter am Bundesgerichtshof zu ernennen. Er gehörte also zu den Richtern und Staatsanwälten, die ihre Karrieren in der NS-Zeit auch in der Bundesrepublik fortsetzen konnten.

Das Darmstädter Adressbuch von 1935 enthält den Eintrag "Menges, Dr. Wilhelm, Landgerichtsdirektor, Hobrechtstraße 37".

Q: [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7]

 

zurück zur Übersicht