DFG-VK Darmstadt "Von Adelung bis Zwangsarbeit - Stichworte zu Militär und Nationalsozialismus in Darmstadt"
Grimm, Heinrich (11.5.1891 in Arheilgen-Darmstadt - 2.3.1976 Darmstadt) hatte sich schon in jungen Jahren dem Arheilger Stenografenverein angeschlossen und war Vorsitzender des Prüfungsamtes für Kurzschrift und Maschinenschreiben bei der Industrie- und Handelskammer Darmstadt. Den Winklers Verlag, Winkler, Michael Nachf. Gebr. Grimm entwickelte er gemeinsam mit seinem Bruder August zu einem führenden deutschen Fachverlag für Kurzschrift und Maschinenschreiben.

Die Betriebsgebäude wurden in der Brandnacht 1944 zerstört.

1961 zählte der Betrieb über 300 Mitarbeiter, das Verlagsprogramm umfasste ca. 500 Titel. 1964 erhielt Heinrich Grimm, der am 1. Mai 1933 der NSDAP beigetreten war, aus der Hand des Darmstädter Bürgermeisters Dr. Ernst Holtzmann (CDU), der 1940 der NSDAP beigetreten war, im Darmstädter Ratskeller das Bundesverdienstkreuz an die Brust geheftet. Zwei Monate später ehrte ihn die Stadt Darmstadt mit der Johann-Heinrich-Merck-Ehrung, die von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Engel (SPD) vorgenommen wurde. Zum 75. und 80. Geburtstag erschienen in den beiden Darmstädter Zeitungen weitere lobende Artikel. Eigentlich bedarf es keiner Erwähnung, aber in keinem Bericht wird über seine aktive Nähe zur NSDAP auch nur andeutungsweise berichtet. Heinrich Grimm wurde am 8. März 1976 auf dem Alten Friedhof bestattet.

Grimm bezeichnete sich bei der Entnazifizierung als gottgläubig und verheiratet und erklärte, Mitinhaber der Fa. Winklers Verlag Darmstadt zu sein. Er war am 1. Mai 1933 der NSDAP beigetreten und hatte für das Winterhilfswerk gespendet. Er wohnte in der Bismarckstraße 73, sein Unternehmen residierte in der Bismarckstraße 76. Er wurde als Entlasteter eingestuft.


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