Der Sohn des Darmstädter Chemikers Carl Emanuel Merck besuchte das Ludwig-Georg-Gymnasium und studierte danach Maschinenbau an der Technischen Hochschule in Dresden.
Am Ersten Weltkrieg nahm er als Freiwilliger bei einer motorisierten Einheit im Westen teil, mit der er später auf dem Balkan eingesetzt wurde [1].
1919 trat er in das Familienunternehmen ein und wurde 1921 Teilhaber der Firma. Dort leitete er den Technikbereich und das Transportwesen.
Als privates Interesse wird in den Quellen der Automobilsport und die Segelfliegerei angegeben.
Aus einem Schreiben der Mercedes-Benz AG ohne Datum, betreffend "Antrag auf Auszahlung unseres Entschädigungsanspruches nach § 9 der KSSchVO ..." für einen Fliegerschaden am 29. Juli 1944 in einem Werk in Mannheim geht hervor, dass der Darmstädter Fabrikant Wilhelm Merck Mitglied des Aufsichtsrats und Gedult von Jungenfeld Mitglied des Vorstands war.
In einem vom Netuschil verantworteten Beitrag im Stadtlexikon heißt es weiterhin [1]: "Merck, der auch literarische Ambitionen hegte, arbeitete kurze Zeit an der "Dachstube". Zwei Gedichte von ihm sind im Flugblatt veröffentlicht, und seine Gedichtsammlung "Verse" erschien, illustriert mit Holzschnitten und Lithografien von Carl Gunschmann, im Verlag der Dachstube." Einen Hinweis auf seine NS-Mitgliedschaften enthält Netuschils Beitrag nicht.
Nach Angabe der Entnazifizierungskartei war Merck am 1. Mai 1933 der NSDAP beigetreten. Außerdem gehörte er der SS, dem NSKK (NS-Kraftfahr-Korps) und dem NSFK (NS-Fliegerkorps) an. Die Spruchkammer ordnete ihn als Mitläufer ein und verurteilte ihn zu einer Sühneleistung von 2.000 Reichsmark.
Wilhelm Merck wohnte etwa ab 1928 in der Wilhelminenstraße 57 und vorher in der Weyprechtstraße 3. Nach 1945 wohnte er kurzzeitig am Löwentor 24.
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Waldfriedhof in Darmstadt.