Zintl besuchte die Schulen in seinem Geburtsort Weiden und in Bayreuth und bestand mit 18 Jahren das Abitur. Danach wurde er zum Militär einberufen und begann im Anschluss ein Studium der Chemie an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München.
Am 18. Juni 1923 legte er seine philologische Dissertation mit dem Thema "Revision des Atomgewichts des Broms durch vollständige Synthese des Bromsilbers" in München vor. Zwei Jahre später folgte die philologische Habilitation im Fach Chemie zu dem Thema "Potentiometrische Titrationsmethoden zur Bestimmung von Schwermetallen und ihre Verwendung in der Legierungsanalyse" ebenfalls in München.
Im Jahr 1928 erhielt er eine außerordentliche Professur an der Universität Freiburg und wurde schließlich im Frühjahr 1933 ordentlicher Professor für Chemie an der Technischen Hochschule (heute: Technische Universität) in Darmstadt.
Dort begegnete er den Chemikern Wolfgang Kohlschütter und Carl Wagner.
1937 wurde der Grundstein zu einem Neubau für ein neues Institutsgebäude im Herrngarten gelegt, dessen Einweihung Zintl nicht mehr erlebte. Auf der Trauerfeier wurde bestimmt, dass dieses neue Gebäude seinen Namen tragen sollte: "Eduard-Zintl-Institut für anorganische und physikalische Chemie" (siehe Reichsadler).
Im Gegensatz zu Wagner und Kohlschütter hatte sich Zintl wohl nicht der NSDAP angeschlossen, war aber nach Hanel [4] Mitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Dozentenbundes (NSDDB). Nach Hanel sagte Zintls Nachfolger, Professor Rudolf Brill in seinem Entnazifizierungsverfahren aus, Zintl sei Mitglied der NSDAP gewesen. Gleichwohl genoss Zintl die Unterstützung durch Gauleiter Sprenger. Verantwortlich dafür waren wohl seine Forschungen, die als kriegswichtig eingestuft wurden. Immerhin bezeichnet Hanel Zintl als bedeutenden Rüstungsforscher".
Einige seiner Forschungen wurden im Zweiten Weltkrieg vom Reichsforschungsrat gefördert.
Aus Anlass seines Todes erschien in der Hessischen Landeszeitung [8] ein längerer Artikel, der Zintls wissenschaftliche Arbeit würdigte.
Zu einer Zeit, wo Deutschland bereits seit 1938 seine aggressive Außenpolitik betrieb
Zintl erhielt, schreibt Hanel, mit deutlichem Abstand das höchste Gehalt unter den Professoren an der Technischen Hochschule Darmstadt.
Heute befindet sich das "Eduard-Zintl-Institut für Anorganische und Physikalische Chemie" im Chemie-Quartier auf der Lichtwiese in der Alarich-Weiss-Straße 12, die allerdings wegen der NS-Belastung von Professor Alarich Weiss umbenannt werden soll. Dort steht auch eine Zintl-Büste (siehe Abbildung oben). Auch steht auf der Homepage der Technischen Universität Darmstadt ein längerer Text, überschrieben mit "Wer war Eduard Zintl", der lediglich seine wissenschaftliche Arbeit widerspiegelt, aber mit keinem Wort auf seine als kriegswichtig eingestuften Forschungen eingeht.
Damit stellt sich die Frage, ob die Technische Universität Darmstadt heute einem Forscher, der dem Vernichtungskrieg der Nationalsozialisten mit seinen Forschungen unterstützt hat, eine solche Ehre erwiesen werden darf.
Das Adressbuch von 1941 [6] führte ihn als "Zintl, Eduard, Prof. a. d. Techn. Hochschule, Wilhelminenstr. 59".